Katastrophenhilfe

Diakonie warnt vor Seuchen in Kriegsgebieten

Besonders die Konflikte im Jemen und der Demokratischen Republik Kongo bereiten Sorgen.

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BERLIN. Die Diakonie Katastrophenhilfe sieht Seuchen wie Ebola und Cholera in Kriegsgebieten auf dem Vormarsch. „Menschen, die schon vorher nicht genügend zu essen haben, sind geschwächt und dadurch sehr viel anfälliger für Krankheiten“, erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes, zur Vorstellung des aktuellen Jahresberichts am Donnerstag in Berlin. „Sie können sich dann rasend schnell und epidemieartig in Katastrophengebieten verbreiten.“

Besonders dramatisch sei die Situation in Kriegsgebieten: „Ausbruch und Verbreitung von Infektionskrankheiten fallen dort nicht vom Himmel, sondern stehen im direkten Zusammenhang mit Gewaltausübung“, so Füllkrug-Weitzel. Die Konflikte im Jemen und der Demokratischen Republik Kongo sind Beispiele. Im Jemen litten mehr als 20 Millionen Menschen Hunger und 18 Millionen hätten keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser oder sanitären Einrichtungen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet im Jemen mit lokalen Partnern zusammen und hat zu deren Unterstützung vor wenigen Wochen ein Büro in der Hafenstadt Aden eröffnet. Sie will in den kommenden Jahren einen der Schwerpunkte ihrer Arbeit auf den Jemen legen und sich vor allem um Ernährungshilfe und die Prävention von lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten kümmern.

Zu begrüßen sei, dass Deutschland dieses Jahr 120 Millionen Euro an die Vereinten Nationen für Hilfe im Jemen bereitstellen wolle, so Füllkrug-Weitzel. Aber die Kombination mit Rüstungsexportgenehmigungen an Kriegsakteure offenbare einen großen Zynismus: mehr humanitäre Hilfe zur Kompensation für mehr Beihilfe zum Töten.“ (dpa)

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