Göttinger Studenten wollen "Leben retten"

GÖTTINGEN (pid). Eine ungewöhnliche Spendenaktion haben am Mittwoch Studierende der Universität Göttingen gestartet.

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Viele Studenten ließen sich für den guten Zweck Blut abnehmen.

Viele Studenten ließen sich für den guten Zweck Blut abnehmen.

© Foto: pid

Unter dem Motto "Studenten retten Leben" wollen sie 1000 Kommilitonen dafür gewinnen, sich in der Knochenmark- und Stammzellspenderdatei an der Göttinger Universitätsmedizin registrieren zu lassen.

Um möglichst viele Studierende zu erreichen, veranstalteten sie im Foyer vor der Zentralmensa eine große Typisierungsaktion. Der Aufruf stieß auf eine große Resonanz: Viele Studierende nutzten ihre Mittagspause nicht nur zum Essen, sondern ließen sich auch gleich eine Blutprobe entnehmen.

Initiatoren der Typisierungsaktion waren die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen und die biotechnologische Studenteninitiative. Die Schirmherrschaft der zweitägigen Aktion hat Universitätspräsident Professor Kurt von Figura übernommen. Bislang seien in der 1992 eingerichteten Knochenmark- und Stammzellspenderdatei an der Göttinger Universitätsmedizin 20 000 potenzielle Spender registriert, berichtete der ärztliche Leiter der Einrichtung, Dr. Hans Neumeyer. 120 von ihnen seien bereits als Stammzellspender für an Leukämie erkrankte Patienten zum Einsatz gekommen.

Die Studenten haben sich auch einiges einfallen lassen, um das nötige Geld für die Typisierungsaktion aufzutreiben. Für die Registrierung in der Spenderdatei ist eine Laboruntersuchung nötig, bei der die individuellen Gewebemerkmale bestimmt werden. Diese Analyse kostet 50 Euro. Da die meisten Studenten nur über knappe Finanzmittel verfügen, kamen die Initiatoren auf die Idee, dass auch "Paten" für sie einspringen könnten.

Für über 500 Studierende wurden bereits solche Paten gefunden. Sowohl Firmen und Vereine als auch Privatpersonen erklärten sich bereit, die Aktion mit Spenden zu unterstützen. "Für jeden zweiten Studenten fehlt uns aber noch ein Pate, um die Laborkosten decken zu können", meint Neumeyer. Die Göttinger Knochenmark- und Stammzellspenderdatei der Universitätsmedizin suche deshalb noch weitere finanzielle Förderer.

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