Kommentar

Weniger Druck im Kessel

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Das Medizinstudium gehört nach wie vor zu den beliebtesten Studiengängen. Der Run auf die Studienplätze ist groß, die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. Der Wegfall des Wehr- und Zivildienstes wird den Andrang in Zukunft voraussichtlich noch weiter verstärken. Im Jahr 2013 kommt der doppelte Abitur-Jahrgang verschärfend hinzu.

Es ist gut, dass die NRW-Landesregierung jetzt beschlossen hat, zumindest für die nächsten fünf Jahre im bevölkerungsreichsten Bundesland 1000 weitere Medizin-Studienplätze einzurichten und Hochschulen dafür zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Das wird an den medizinischen Fakultäten ab dem kommenden Wintersemester etwas Druck aus dem Kessel nehmen.

Als Instrument gegen den drohenden Nachwuchsmangel bei Ärzten in Klinik und Praxis wird die Maßnahme aber nur wenig beitragen können. Dafür reicht eine Aufstockung der Kapazitäten für fünf Jahre nicht aus.

Was aber wichtiger ist: Es sind die Rahmenbedingungen in der Aus- und Weiterbildung und die Arbeitsbedingungen der Ärzte, die junge Mediziner vom Schritt in die Patientenversorgung abhalten. Ein Grund, jetzt erst einmal die Hände in den Schoß zu legen, besteht also nicht.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: NRW stockt Zahl der Studienplätze für Medizin um 200 auf

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Wahl am 13. Mai

Streit wird in der Ärztekammer Saarland selten honoriert

128. Deutscher Ärztetag

Psychosomatische Grundversorgung für Pädiater bleibt in der MWBO

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden