Erste Zwischenbilanz

"Vertrauliche Geburt" beschäftigt Regierung

Als Alternative zur Babyklappe war vor gut drei Jahren die "vertrauliche Geburt" eingeführt worden. Die erste Bilanz des Familienministeriums beschäftigt heute das Bundeskabinett.

Veröffentlicht:
Mit 16 Jahren erhält das Kind einer "Vertraulichen Geburt" einen versiegelten Briefumschlag mit dem Namen der Mutter.

Mit 16 Jahren erhält das Kind einer "Vertraulichen Geburt" einen versiegelten Briefumschlag mit dem Namen der Mutter.

© VRD / Fotolia

BERLIN. Überforderung, Vergewaltigung, gewalttätige Väter: Es gibt verschiedene Gründe, warum Frauen ihr Baby weggeben und unerkannt bleiben wollen. Drei Jahre nach Einführung der "vertraulichen Geburt" zieht die Bundesregierung eine erste Bilanz. Familienministerin Katarina Barley (SPD) präsentiert die Ergebnisse heute zuerst dem Kabinett und anschließend der Öffentlichkeit.

Die "vertrauliche Geburt", die im Mai 2014 eingeführt wurde, soll schwangeren Frauen eine Alternative zur Babyklappe zu bieten. Sie können ihr Kind im Krankenhaus oder bei einer Hebamme zur Welt bringen und trotzdem vorerst anonym bleiben. Das Jugendamt nimmt das Baby in Obhut und macht sich auf die Suche nach Adoptiveltern.

Laut Familienministeriums wurde die "vertrauliche Geburt" seit 2014 bereits mehr als 300 Mal genutzt.

Kind hat Anrecht auf Namen der Mutter

Der Name der leiblichen Mutter wird in einem versiegelten Umschlag verwahrt, den niemand öffnen darf – außer dem Kind, wenn es 16 Jahre alt ist.

In Ausnahmefällen kann die Mutter sogar vor Gericht durchsetzen, dass sie dauerhaft anonym bleibt. Dafür muss allerdings ihr Leben, ihre Gesundheit oder ihre persönliche Freiheit bedroht sein.

Wenn sich die Situation der Mutter ändert, kann sie sich in den ersten Monaten nach der Geburt doch noch für ein Leben mit ihrem Kind entscheiden. Allerdings nur bis zum Beginn des offiziellen Adoptionsverfahrens; das startet in der Regel nach etwa einem Jahr.

Wenn diese Frist abgelaufen ist, gibt es für die leibliche Mutter keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mehr. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Symptome und Merkmale des hereditären Angioödems

© CSL Behring

Hereditäres Angioödem

Erfolgreiches Krankheitsmanagement in der Schwangerschaft

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: CSL Behring GmbH, Marburg

Multiple Sklerose

Stabiler Krankheitsverlauf als Voraussetzung für eine Schwangerschaft

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Schwierige Therapiesituation

Kopfschmerzen bei Kindern: Diese Optionen gibt es

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel