KBV will Zuzahlung ändern

BERLIN (ami). Um soziale Härten der Gesundheitsreform zu verringern, fordert Dr. Manfred Richter-Reichhelm, Chef der KV Berlin und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Nachbesserungen an den Zuzahlungsregelungen.

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Richter-Reichhelm schlägt vor, die Belastungsgrenzen auf das Monatseinkommen statt wie bisher auf das Jahreseinkommen zu beziehen. Dadurch müßten sozial schwache Patienten nicht jeweils zu Beginn des Jahres die kompletten Zuzahlungen leisten, sondern könnten die Ausgaben über das Jahr verteilen.

Anlaß dieser Forderung ist die neueste Entwicklung der Fallzahlen in Berlin. Der Rückgang lag nach Angaben der KV Berlin mit durchschnittlich 8,6 Prozent im dritten Quartal deutlich unter dem Fallzahlrückgang von 12,7 Prozent im ersten Quartal verglichen mit den Vorjahresquartalen. "Viele Patienten sind inzwischen von Zuzahlungen befreit, so daß sie wieder öfter zum Arzt gehen", sagte Richter-Reichhelm.

Besonders in den sozial schwachen Bezirken sind die Fallzahlrückgänge stark gebremst. "Der abgeflachte Fallzahlrückgang deutet darauf hin, daß zu Beginn des Jahres vor allem ärmere Menschen auf einen Arztbesuch verzichtet haben", so Richter-Reichhelm. Gingen in Neukölln im ersten Quartal noch 16,8 Prozent weniger Patienten zum Arzt, so waren es im dritten Quartal nur noch 8,9 Prozent.

In den Bezirken Kreuzberg, Friedrichshain, Mitte, Tiergarten, Wedding und Marzahn-Hellersdorf zeigt sich ein ähnliches Bild. Fachärzte sind mit einem Rückgang von 9,3 Prozent stärker betroffen als Hausärzte, bei denen die Fallzahlen um 5,1 Prozent sanken.

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