Die globale Rezession erreicht den Pharma-Markt

NEU-ISENBURG (HL). Die globale Wirtschaftskrise wird dieses Jahr auch den weltweiten Arzneimittelmarkt treffen. Er wird nach einer Prognose des Marktforschungsinstituts IMS Health, die gestern veröffentlicht worden ist, nur noch um 2,5 bis 3,5 Prozent wachsen.

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Hatte IMS noch im Oktober erwartet, dass die Pharma-Branche weltweit einen Umsatz von 820 Milliarden US-Dollar erreichen könnte, so wird in der aktuellen Prognose nur noch ein Wert von 750 Milliarden Dollar genannt.

In diesem und im nächsten Jahr werde auch die pharmazeutische Industrie die Rezession spüren, allerdings weniger als viele andere Industriebranchen, glaubt IMS. Aber es gebe einen klaren Zusammenhang zwischen der Nachfrage nach Arzneimitteln und makroökonomischen Bestimmungsgrößen wie das Sozialprodukt, die Konsum- und die Staatsausgaben.

Auf mittlere Sicht, also bis zum Jahr 2013, soll sich das Wachstum der Arzneimittelbranche wieder leicht erholen. Weltweit rechnet IMS mit einem jährlichen Zuwachs von drei bis sechs Prozent. Das wird sich regional allerdings erheblich unterscheiden.

Ein Novum ist, dass der US-Arzneimittelmarkt - der weltweit größte - in diesem Jahr zum erstenmal um ein bis zwei Prozent schrumpfen wird. Auch für die Folgejahre wird mit Stagnation gerechnet. Der Grund: Patienten müssen Arzneien meist selbst bezahlen.

Mit überproportionalem Wachstum in einer Größenordnung von 13 bis 16 Prozent wird in den jungen Märkten der Schwellenländer gerechnet. IMS zählt dazu sieben Länder, darunter China. Ihr Marktanteil könnte 2013 schon 40 Prozent erreichen. China, das gegenwärtig an sechster Stelle liegt, wird in vier Jahren der drittgrößte Arzneimittelmarkt der Welt sein.

Dagegen wird den reifen Arzneimittelmärkten von Deutschland, Frankreich und Japan nur ein sehr mäßiges Wachstum zwischen einem und vier Prozent prognostiziert. Allerdings können die Wachstumsraten von Land zu Land sehr unterschiedlich sein - in Abhängigkeit von der jeweiligen nationalen Gesundheitspolitik und ihrer Präferenz beispielsweise zur Förderung von Generika.

Für die nächsten zwei Jahre erwartet IMS 50 bis 60 neue chemische oder biotechnische Substanzen. Zwei Drittel davon sind für Spezialdisziplinen bestimmt, viele zielen auf kleine Patientenpopulationen.

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