Bedarfsplanung in Sachsen
Mehr Sitze für Kinderärzte
DRESDEN. Sachsen will einen eigenen Weg in der kinderärztlichen Versorgung einschlagen. Die KV und die Landesverbände der Kassen haben sich darauf geeinigt, abweichend von der bundesweiten Bedarfsplanungsrichtlinie mehr Kinderärzte in die sächsische Bedarfsplanung aufzunehmen. Damit solle regionalen Besonderheiten Rechnung getragen werden.
In den Planungsbereichen liegen die Versorgungsgrade den Angaben zufolge zwar fast überall bei mehr als 140 Prozent. Dies decke sich aber nicht mit den tatsächlichen Verhältnissen, erklärte die KV. Vielmehr zeige sich in der Realität eine "bedenkliche Entwicklung" in der Versorgung von Kindern. Grund dafür sei, dass Kinder in Ostdeutschland weit häufiger zum Arzt gingen als im bundesweiten Vergleich. In Sachsen sei dieser Trend besonders stark, weil dort besonders viele Kleinkinder eine Tageseinrichtung besuchten.
Die genauen Veränderungen in der Bedarfsplanung stehen noch nicht fest, nach Aussage eines KV-Sprechers wird es sich voraussichtlich für ganz Sachsen um eine Aufstockung im einstelligen Bereich handeln. Die KV verspricht sich davon eine höhere Flexibilität bei Neuzulassungen von Kinderärzten. Das Statistische Landesamt verzeichnete Ende 2015 insgesamt 364 niedergelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin im Freistaat, das waren im Schnitt 70,2 je 100.000 Einwohner unter 15 Jahren. (lup)