GKV-Patienten sehen wenig Chancen für Therapiefortschritte

KÖLN (iss). Die Mehrheit der gesetzlich Krankenversicherten schätzt die Situation im Gesundheitswesen etwas besser ein als im vergangenen Jahr kurz nach Inkrafttreten der Gesundheitsreform.

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Was die Zukunft betrifft, erwarten aber viele eine Verschlechterung der Versorgungsniveaus. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag der Continentale Krankenversicherung. Einbezogen waren 1121 GKV-Versicherte ab 25 Jahren.

Von ihnen gehen 22 Prozent davon aus, dass die Krankenkassen schon jetzt keine ausreichende medizinische Versorgung mehr gewährleisten - vor einem Jahr waren das 27 Prozent. 56 Prozent erwarten, dass die ausreichende Versorgung künftig nicht mehr gesichert ist, verglichen mit 51 Prozent 2007.

Die Aussage "Ein Großteil profitiert nicht mehr vom medizinischen Fortschritt" unterschreiben 32 Prozent, 2007 waren es 34 Prozent. Dass dies künftig der Fall sein wird, glauben 50 Prozent, verglichen mit 48 Prozent. Der Anteil der gesetzlich Versicherten, die mit den Leistungen unzufrieden sind, fiel von 47 Prozent auf 42 Prozent. Zufrieden sind 56 Prozent, das sind deutlich mehr als die 49 Prozent im Vorjahr.

43 Prozent der Befragten gaben an, dass sie persönliche Erfahrungen mit Leistungseinschränkungen gemacht haben. Besonders häufig klagen Jüngere, gut Gebildete und Berufstätige über Einschränkungen. Die Autoren der Studie sehen dafür zwei Erklärungen: "Denkbar ist, dass Ärzte den Personen mehr freiwillige Leistungen anbieten, die es sich auch leisten können. Möglich ist es aber auch, dass diese tendenziell überdurchschnittlich gut informierten Personen häufiger Leistungen nachfragen, die privat gezahlt werden müssen."

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