Hausärzte in Bayern halten nichts von Priorisierungs-Debatte

Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) schreibt sich in seinen "Politischen Leitsätzen" den "Erhalt des solidarischen Gesundheitswesens" auf die Fahnen.

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MÜNCHEN (fst). Patienten müssten "alle diagnostischen und therapeutischen Leistungen" erhalten, die für ihre Gesundung oder Linderung von Leiden erforderlich seien, heißt es in den Leitsätzen.

Scharf grenzt sich der BHÄV von der Bundesärztekammer ab, die mehrfach versucht hat, eine Diskussion über Priorisierung im Gesundheitswesen anzuregen. Diese habe "in der hausärztlichen Grundversorgung keinen Platz". Auch die Kostenerstattung lehnt der Verband ab, da dies den "barrierefreien Zugang" zu Hausärzten behindere.

Den KVen solle der Körperschaftsstatus entzogen werden, fordert der BHÄV. Hausärzte könnten den Sicherstellungsauftrag "ohne Weiteres zusätzlich übernehmen". Durch Bundes- und Landesärztekammern sieht sich der Verband "entmündigt".

Daher sollten alle Vorgaben zur Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin und für den Erwerb von Zusatzqualifikationen künftig allein von der Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbandes getroffen werden. So habe es beispielsweise 30 Jahre gedauert, bis der Facharzt für Allgemeinmedizin Voraussetzung für die Tätigkeit als Hausarzt wurde. Das habe die "Qualität der hausärztlichen Versorgung gefährdet".

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