Kommentar zur Forschungsreform

Zementierte Ungleichheit

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:

Die Bundesregierung wird gemeinsam mit den Ländern kräftig in die Hochschulen investieren, bis zu 760.000 neue Studienplätze soll es geben, bis 2020 sollen 25,3 Milliarden Euro in die Forschung fließen. Darüber hinaus haben die Bundestagsabgeordneten das Kooperationsverbot im Grundgesetz geändert - jetzt kann der Bund auch Projekte an den Universitäten dauerhaft finanzieren.

Über diese Nachrichten können die Medizinfakultäten nur verhalten jubeln: Bei ihnen wird es sehr wahrscheinlich keine neuen Studienplätze geben. Medizinstudienplätze sind schlicht deutlich teurer, als Bachelor-Plätze für Wirtschafts-, Ingenieur- oder Sprachwissenschaften.

Mehr Freude gibt es nur an den Medizinfakultäten, die auch bislang schon aus vollen Forschungsfördertöpfen schöpfen konnten. Mit dem neuen - an sich lobenswerten - Programm des Bundes wird der Unterschied zwischen Universitäten mit sehr guter Forschung und denen, die "nur" eine Medizinerausbildung bieten, zementiert. Darunter wird auf lange Sicht auch der Ausbildungsstandard für das Fach Medizin leiden: Denn wer an einer "Leuchtturmuniversität" lernt, wird das Fach in deutlich mehr Facetten wahrnehmen und begreifen. Und das beeinflusst, welche Weiterbildung sie oder er später wählen wird.

Lesen Sie dazu auch: Forschungsreform: Kein Platz für Nachwuchsmediziner?

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Regelung muss in die Approbationsordnung

Hartmannbund fordert einheitliche Aufwandsentschädigung fürs PJ

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert