Neujahrsempfang der Ärzte

Keine Bürgerversicherung, aber viele Wünsche

Beim Neujahrsempfang der Deutschen Ärzteschaft zeigte man sich erleichtert, dass die Bürgerversicherung vorerst vom Tisch ist. Reformbedarf gebe es aber.

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Erleichtert, dass die Bürgerversicherung erst einmal ad acta gelegt wurde: BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery bei seiner Neujahrsemfangsrede.

Erleichtert, dass die Bürgerversicherung erst einmal ad acta gelegt wurde: BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery bei seiner Neujahrsemfangsrede.

© Stephanie Pilick

BERLIN. Optimistisch hat die Deutsche Ärzteschaft am Donnerstagabend auf ihrem Neujahrsempfang in Berlin das Berufsjahr 2018 eingeläutet, trotz wütendem Sturmtief Friedericke und fehlender Regierung. "Ich begrüße, dass die Verhandler auf die Bürgerversicherung verzichtet haben", kommentierte BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery die Sondierungsgespräche von Union und SPD.

Dennoch sei klar, "dass wir uns nicht zurücklehnen" und so tun dürften, als gebe es im Gesundheitswesen keinen Nachbesserungsbedarf, so Montgomery weiter. Dennoch: "Wir haben eines der gerechtesten Gesundheitswesen der Welt", stellte der BÄK-Präsident klar.

Hoffnung, dass das Thema Bürgerversicherung – zumindest der ganz große Systemwechsel – vom Tisch ist, verbreitete auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe. Die Union habe sich klar dagegen entschieden und stehe auch dazu. Der Systemwechsel – weg von der Dualität von GKV und PKV – hätte "uns über Jahre hinweg eher davon abgehalten, die wichtigen Dinge anzugehen", so der Minister.

Aber auch Gröhe stellte klar: "Wer den Wechsel des Systems ablehnt, sagt nicht, es muss alles bleiben, wie es ist." Es gebe Hausaufgaben: in der Versorgung auf dem Land, in der Pflege oder etwa bei der Frage, wie Innovationen schneller in die Regelversorgung kommen. (reh)

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