Psychotherapeuten

Ausbildung: Kein Grund für Reform-Stopp

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BERLIN. Die Bundespsychotherapeutenkammer hat ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das Eckpunkte der zukünftigen Weiterbildung definieren soll. Das Gutachten will die Kammer laut Sprecher Kay Funke-Kaiser in den nächsten Tagen veröffentlichen.

Erste Details wurden nun bereits vorab durch eine gemeinsame Mitteilung der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung (DPtV), der Vereinigung der analytischen Kinder- und Jugendlichenpsycho-therapeuten (VAKJP) und des Bundesverbands der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) bekannt. Die dreiVerbände teilten mit, sie begrüßten die Schlussfolgerung von Autor Dr. Rainer Hess, dass es keinen juristischen Grund gebe, die Reform nicht umzusetzen. Hess ist ehemaliger Hauptgeschäftsführer der KBV und war langjähriger unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA).

Die Psychotherapeutenkammer hatte ihn mit der Erstellung des Gutachtens beauftragt.Bereits am 22. Juni hatte die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) einstimmig beschlossen, die Bundesregierung bei ihren Plänen zu unterstützen, die Ausbildung der Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten strukturell an die der anderen Heilberufe anzupassen. Zukünftig ist ein Approbationsstudium und eine anschließende Weiterbildung vorgesehen.

Die GMK hatte gefordert "Die Fachweiterbildungen müssen weiterhin mit hoher Qualität erfolgen". Dies wird von den Verbänden einhellig unterstützt. Dazu gehören unabdingbar der Erhalt der jetzigen Ausbildungsinstitute als zukünftige Weiterbildungsinstitute und die Sicherung der Weiterbildungs-Finanzierung. Nach den Darlegungen von Hess ist dies auch rechtlich schlüssig begründbar.

Die Verbände sind sich einig: Im zukünftigen Approbationsstudium müssen die Studierenden die Grundorientierungen der Psychotherapie kennenlernen und wissenschaftliche sowie klinische Kompetenz erwerben. In der Weiterbildung erfolgt dann die alters- und verfahrensspezifische Spezialisierung. Gemeinsame Weiterbildungsangebote für ärztliche und psychologische Psychotherapeuten in den Weiterbildungsinstituten halten die Verbände für fachlich befruchtend und förderlich für die Kooperation der beiden Berufsgruppen. (aze)

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