Ärztliches Berufsrecht

ÄKWL verzeichnet mehr Beschwerden von Patientinnen und Patienten

Die Zahl der Beschwerden gegen Ärztinnen und Ärzte hat sich 2024 in Westfalen-Lippe erhöht. Sie liegt aber nach wie vor auf einem niedrigen Niveau, zwei Prozent der Kammermitglieder waren betroffen.

Veröffentlicht:

Münster. Die Zahl der Beschwerden über Ärztinnen und Ärzte bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) hat sich im vergangenen Jahr um 9,5 Prozent von 974 auf 1.067 erhöht. Zwei Drittel (64,9 Prozent) der Beschwerden kamen dabei von Patientinnen und Patienten. Hier war der Anstieg mit 12,7 Prozent auf 692 besonders ausgeprägt.

Dennoch halte sich die Gesamtzahl der Beschwerden gemessen an der Fülle täglicher Arzt-Patienten-Kontakte aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Stand, betont die ÄKWL in ihrem Jahresbericht 2024. „Lediglich zwei Prozent der Kolleginnen und Kollegen sind betroffen.“ In 89 Fällen ist die ÄKWL über Ermittlungsverfahren gegen Kammermitglieder informiert worden.

Der größte Teil der Beschwerden von Patientinnen und Patienten gab nach Angaben der ÄKWL keinen Anlass zu berufsrechtlichen Maßnahmen. In einigen Fällen leitete der Kammervorstand aber berufsaufsichtsrechtliche Schritte ein. Meist wurde dabei eine Mahnung von Präsident Dr. Hans-Albert Gehle für ausreichend erachtet.

Drei Verfahren beim Berufsgericht für Heilberufe

Zehn Ärztinnen und Ärzte erhielten 2024 eine Rüge, davon neun mit Ordnungsgeld. Hier ging es unter anderem um Verstöße gegen die Pflicht zur gewissenhaften Berufsausübung, die Nicht-Herausgabe von Patientenunterlagen, eine fehlerhafte Operation wegen Verwechslung des zu operierenden Fußes oder unkollegiales Verhalten.

Bei drei Vorfällen entschied sich der Vorstand für die Eröffnung eines Verfahrens beim Berufsgericht für Heilberufe beim Verwaltungsgericht Münster. „Anlass für die Eröffnungsanträge gegenüber Kammerangehörigen waren der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs einer Patientin, der körperlichen Annährung zu einer Patientin während einer laufenden Behandlung und der Vorwurf des Besitzes von Schriften mit Inhalten, auf denen der Missbrauch von Kindern zu sehen ist“, heißt es im Jahresbericht.

Im vergangenen Jahr zielten 20,9 Prozent der Beschwerden auf die abgerechneten Honorare, 10,1 Prozent kamen von Behörden, bei 4,1 Prozent ging es um Beschwerden von Kolleginnen und Kollegen. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar

Ästhetische Medizin: Klare BGH-Leitplanken

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums v.l.n.r.: Professor Karl Broich (BfArM), Dr. Jürgen Malzahn (AOK-Bundesverband), Dr. Christine Mundlos (ACHSE e.V.), Hauke Gerlof (Ärzte Zeitung), Dr. Johanna Callhoff (DRFZ), Professor Christoph Schöbel (Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen), Privatdozent Dr. Christoph Kowalski (Deutsche Krebsgesellschaft), Dr. Peter Kaskel (Idorsia)

© Thomas Kierok

ICD-11: Die Zeit ist reif für die Implementierung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

KV-Vergleich

RSV-Impfung: Bayern honoriert am besten

Primärdiagnostik

So lässt sich Prostatakrebs gezielter aufspüren

Lesetipps
Frau jongliert Smileys mit verschiedenen Gemütsausdrücken

© Nuthawut Somsuk / Getty Images / iStock

Neue Ära der Rheumatologie?

Rheuma: Anhaltende medikamentenfreie Remission könnte funktionieren