Gesundheitsökonomie

Versorgung – Tatsächlichen Bedarf prüfen!

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DEGGENDORF. Um eine Verbesserung der ambulanten ärztlichen Versorgung zu erreichen, sollte sich der Blick weniger auf Praxisöffnungszeiten richten. Stattdessen sollte der tatsächliche Versorgungsbedarf ermittelt werden, forderte der Gesundheitsökonom Professor Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld beim Barmer Forum 2018 am Donnerstag in Deggendorf.

Zu den Öffnungszeiten der Praxen gebe es keine belastbaren Zahlen, erklärte Greiner. Zwar habe das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung festgestellt, dass lediglich 8,1 Prozent der Einzelpraxen weniger als 25 Stunden Praxisbetrieb berichten. Dabei sei aber nicht klar, ob von diesen Praxen darüber hinaus auch Hausbesuche geleistet oder beispielsweise Gutachten verfasst würden, gab Greiner zu bedenken. Klar sei aber auch, dass die tatsächlich am Patienten erbrachte Arbeitszeit unabhängig von Praxisöffnungszeiten sei.

Gesundheitsversorgung sollte nach Ansicht von Barmer-Vorstandschef Dr. Christoph Straub künftig über Sektorengrenzen hinweg geplant und vergütet werden. "Wir müssen endlich dahin kommen, dass der Patient vor Ort das bekommt, was er tatsächlich benötigt", sagte Straub. Die Lösung sei komplex. Ein allererster Schritt auf dem Weg zu einer sektorenübergreifenden Versorgung könnten nach seiner Ansicht funktional integrierte Notfallversorgungszentren sein, in denen Vertragsärzte und Klinikärzte zusammenarbeiten. (sto)

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