"Ambulante Leistungen der Kliniken zu teuer"

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MÜNCHEN (sto). Die Fixierung auf Klinik- und Hausarztmedizin im SGB V soll beendet werden, fordert der Deutsche Facharztverband (DFV). "Ambulante Leistungen der Krankenhäuser sind im Gegensatz zur Arbeit niedergelassener Fachärzte zu teuer", erklärte DFV-Vorsitzender Dr. Thomas Scharmann im Anschluss an eine Klausurtagung seines Verbandes in München. Hausarztverträge seien den Beweis ihrer Effizienz bislang schuldig geblieben. "Deshalb darf es keine Abschlussverpflichtung von Hausarztverträgen für die Kassen geben", sagte Scharmann. Aus der "Muss-Bestimmung" im Gesetz sollte eine "Kann-Bestimmung" werden.

Die Fachärzte wollten einen fairen Wettbewerb in der ambulanten Versorgung. Dazu sollte der niedergelassene Versorgerfacharzt in einem neuen Paragrafen 73e im Sozialgesetzbuch verankert werden, so die Forderung des DFV. Derzeit sei die Gesetzeslage fast ausschließlich auf die Förderung der Krankenhäuser und Hausärzte ausgerichtet.

Bislang habe der Gesetzgeber der Tatsache nicht Rechnung getragen, dass niedergelassene Fachärzte Patienten mit komplexen Krankheitsbildern qualitätsorientiert betreuen, kritisierte Scharmann: "Spezialisierung schließt die breite Versorgung in Diagnose und Therapieeinleitung nicht aus. Wir sind zwar auf bestimmte Organe spezialisiert, aber in der Betreuung der entsprechenden Krankheitsbilder, die den Charakter von Volkskrankheiten haben können, nicht beschränkt."

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