Patienten mögen keine Vielbett-Zimmer
Wer es sich leisten kann schließt eine Zusatzversicherung ab, die ihm im Krankenhaus ein Ein- oder Zweibett-Zimmer garantiert. Eine Umfrage der AOK zeigt: je weniger Betten pro Zimmer, desto zufriedener die Patienten.
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Zwei Betten in einem Krankenhauszimmer - da steigt die Unzufriedenheit. © Geisser / imago
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HAMBURG. Je älter die Patienten, desto zufriedener sind sie mit ihrem Klinikaufenthalt. Und mit der Zahl der Betten im Zimmer steigt die Unzufriedenheit. Diese beiden Trends zeigt die vor einem Jahr gestartete Patientenumfrage der AOK Rheinland/Hamburg unter 3000 Klinikpatienten in der Hansestadt.
Befragt werden dazu alle zwei Monate 18- bis 80-Jährige, die mindestens zwei Nächte in einem Hamburger Krankenhaus zugebracht haben.
Rund 40 Prozent der Befragten haben sich beteiligt und 16 Fragen beantwortet. Danach beurteilen über 70-Jährige den Service und die Organisation sehr viel milder als die 18- bis 30-Jährigen. Wer in einem Zimmer mit vier Betten liegt, zeigt sich anschließend in allen abgefragten Punkten im Durchschnitt unzufriedener als Patienten in Zimmern mit weniger Betten.
Nach Angaben der Kasse sind aber nur noch sieben Prozent der Klinikpatienten in Vier-Bett-Zimmern untergebracht. "Die Befragungsergebnisse zeigen zu recht, dass dies ein Auslaufmodell ist", sagte Cornelia Prüfer-Storcks von der AOK.
Zugleich zeigen die Ergebnisse eine insgesamt hohe Zufriedenheit der Patienten mit den Hamburger Krankenhäusern. Schlechter als befriedigend schneidet kein Haus ab, Durchschnittsnote ist eine Zwei minus (76,8 Prozent der Höchstpunktzahl). Die besten Noten vergaben die Patienten für die ärztliche Versorgung (80 Prozent der Höchstpunktzahl). 78 Prozent der Befragten würde das Haus weiterempfehlen. Die pflegerische Betreuung erhielt mit 77,5 Prozent ebenfalls gute Beurteilungen.
Nach Organisation (75,3 Prozent) und Service (74,5 Prozent) schnitt der Behandlungserfolg (71,6 Prozent) am schlechtesten bei den abgefragten Kriterien ab. Die besten Noten erhielten das Albertinen-Krankenhaus (82,9 Prozent) sowie das Schön-Klinikum Hamburg-Eilbek und das Diakonie-Klinikum (jeweils 81,1 Prozent). Die Ergebnisse veröffentlicht die AOK nur, wenn mindestens 75 Patientenbeurteilungen vorliegen.