Bahr: Hausärzte erhalten verlässliche Perspektive

BERLIN (sun/vdb). Das von der schwarz-gelben Koalition geplante Versorgungsgesetz richtet sich "ganz besonders" an Hausärzte - im Interview mit der "Ärzte Zeitung" weist Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die Kritik der Hausärzte zurück, sie seien im Entwurf nicht genügend berücksichtigt.

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Minister Daniel Bahr im Interview mit der "Ärzte Zeitung".

Minister Daniel Bahr im Interview mit der "Ärzte Zeitung".

© Hinkelbein

Im Gegenteil: Die Koalition schaffe für Ärzte eine "verlässliche Perspektive, wenn sie sich in der Fläche" niederließen, sagte Bahr. Dort falle die Mengenabstaffelung weg, Regressängste würden abgebaut, Honorare regionalisiert.

"Mit zentralen Vorgaben können wir alle nicht zufrieden sein - das war ein Hauen und Stechen", so Bahr. Seinen Einsatz für die Hausärzte bekräftigte der Minister auch in der ARD-Sendung "Hart aber fair" am Mittwochabend.

Etwa 300 Millionen Euro will die Bundesregierung über das Gesetz Landärzten zusätzlich zur Verfügung stellen.

Bahr bekannte sich zudem klar zu den Selektivverträgen: "Die Verträge in Baden-Württemberg zeigen ja, dass diese funktionieren können." Regionen bräuchten genügend Spielräume, um selbst zu entscheiden.

Selektivverträge dürften aber das Kollektivvertragsystem insgesamt nicht infrage stellen. Oberstes Ziel der Koalition bleibe es, die Sektorengrenzen zu überwinden. Dafür soll mit der Spezialärztlichen Ambulanten Versorgung ein neuer Leistungssektor geschaffen werden.

Der Minister ließ offen, ob die geplante GOÄ-Reform noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden könne. Das liege nicht allein in seiner Hand, betonte Bahr. Hier müsse er sich unter anderem mit seinen Kollegen aus dem Innen- und Wirtschaftsressort abstimmen.

Lesen Sie dazu auch das Interview: Bahr: "Wir tun sehr viel für Hausärzte"

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