Fehlzeiten-Report 2017

Psychische Erkrankungen belasten Arbeitnehmer zunehmend

Arbeitnehmer fallen immer häufiger und immer länger aufgrund psychischer Krankheiten aus. Das geht aus dem aktuellen Fehlzeiten-Report der AOK hervor.

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Immer häufiger fallen Arbeitnehmer aus, weil sie aufgrund von psychischen Krankheiten arbeitsunfähig geschrieben sind.

BERLIN. Die Krankenstände in Deutschland steigen wieder an. Nach dem Tiefststand mit vier Prozent im Jahr 2006 erreichte der Krankenstand 2016 wieder die Marke von 5,3 Prozent und liegt damit auf dem Niveau wie Ende der 90er-Jahre. Das geht aus dem AOK-Fehlzeitenreport hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Werte der 12,52 Millionen erwerbstätigen AOK-Mitglieder decken sich mit dem Bundestrend.

Was Arbeitsausfälle angeht, spielen psychische Belastungen eine zunehmend stärkere Rolle. Der Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen ist nach Angaben des AOK-Bundesverbandes in den vergangenen zehn Jahren mit 79,3 Prozent überproportional stark gestiegen. Unter AOK-Mitgliedern fehlte jedes zehnte 2016 einmal wegen einer psychischen Erkrankung. Je 100 Mitgliedern fielen dabei 275 Arbeitsunfähigkeitstage an.

Mit 25,7 Tagen je Fall lagen psychische Erkrankungen an der Spitze aller Erkrankungen und dauerten mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 11,7 Tagen je Fall. Dabei stieg sowohl die Zahl der psychisch Erkrankten insgesamt als auch die Ausfallzeit je Patient.

Der Fehlzeiten-Report 2017 beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz aufgrund von Lebenskrisen wie Scheidung, schwere Erkrankungen in der Familie, Tod von Angehörigen oder auch Mobbing. Jeder zweite sei davon betroffen, sagte Helmut Schröder, Herausgeber des Fehlzeiten-Reports und stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO). (af)

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