Notfallreform
BKK-Chef warnt vor Festhalten am Status quo
BERLIN. In die Debatte um die geplante Reform der Notfallversorgung haben sich nun auch Vertreter der Krankenkassen eingeschaltet.
Es sei „mehr als bedauerlich, dass in der Diskussion um die Reform der Notfallversorgung die Akteure nun wieder reflexartig die Schutzzäune hochziehen und betonen, wie sie es heute machen, sei der richtige Weg“, kritisierte Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes, am Freitag in Berlin.
Ein Abstimmen der Patienten mit den Füßen und daraus resultierende überfüllte Notaufnahmen zeigten „ein anderes Bild“, sagte Knieps. Daher sei es auch richtig, „dass Jens Spahn dieses dicke Brett angeht“. Am Status quo festzuhalten, sei aber nicht die Lösung“, betonte Knieps.
Vertragsärzte und Kliniken im Clinch
Die KBV reagierte damit auf entsprechende Forderungen von Klinik-Vertretern. Diese hatten unlängst erklärt, sie könnten die geplanten Integrierten Notfallzentren an Kliniken auch ohne die Vertragsärzte arrangieren und sowohl die ambulante wie auch die stationäre Notfallversorgung übernehmen.
Die KBV hat daran erhebliche Zweifel. Den Krankenhäusern fehle das notwendige ärztliche Personal, um diese „Doppelbelastung“ stemmen zu können, hatte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen angemerkt. Das gelte auch für Pläne, den Sicherstellungsauftrag für die sprechstundenfreie Zeit an die Länder zu übertragen. Auch sie hätten dafür keine Ärzte.
An diesem Mittwoch will sich auch der GKV-Spitzenverband zur Notfallreform äußern. Die Reform von Minister Spahn soll bis Ende des Jahres stehen. Zuletzt hatte es auch ein Arbeitstreffen mit den Ländern dazu gegeben. (hom)