KOMMENTAR

Wenn alle an einem Strang ziehen

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

Wie kann man die Versorgung verbessern und dabei noch Geld sparen? Das geht nicht, werden viele spontan rufen. Zumindest für die Versorgung von Pflegeheimbewohnern ist dieses Kunststück aber gelungen. Das zeigt das "Berliner Projekt" mit dem Untertitel "Die Pflege mit dem Plus". Es löst das Problem der lückenhaften ärztlichen Betreuung Pflegebedürftiger und kostet weniger als die immer wieder bemängelte Regelversorgung.

Wie das geht? Nur indem alle an einem Strang ziehen: Ärzte, Heimleitung, Pflegekräfte und Therapeuten kooperieren auf Augenhöhe, ohne Machtkämpfe zwischen den Berufsgruppen. Wie das kommt? Durch die richtigen Anreizsysteme. Die Akteure vor Ort sind an den Einsparungen der Krankenkassen beteiligt und dadurch zusätzlich motiviert.

Warum das sonst noch keiner macht? Weil es bisher extrem schwierig war. Das Pflegeweiterentwicklungsgesetz erleichtert solche Projekte und Kooperationen seit 1. Juli. Diese Chance sollten viele Akteure vor Ort ergreifen, egal ob Ärzte, Krankenkassen, Pflegeheime oder Physiotherapeuten. Sie sollten nicht den Start-Aufwand höher bewerten als den dauerhaften Profit für alle Beteiligten.

Übrigens: Besonders zufrieden sind die Berliner Heime einer Umfrage unter Pflegedienstleitungen zufolge mit der Betreuung durch niedergelassene Kooperationsärzte. In diesen Modellen lassen sich offenbar höhere Einsparungen erzielen als mit angestellten Ärzten.

Lesen Sie dazu auch: Berlin zeigt, wie Verzahnung funktioniert Vernetzt und nah dran an den Patienten

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Hilfe gegen Fachkräftemangel

Leipziger Kliniken gründen Sprachschule für ausländische Pflegekräfte

Mit Eigenvorsorge und Pflegezusatzversicherung

Neues CDU-Grundsatzprogramm: Hausärzte erste Anlaufstelle

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden