Vernetzt und nah dran an den Patienten

BERLIN. Eine der beim Berliner Projekt mitwirkenden Ärztinnen ist die niedergelassene Hausarzt-Internistin Dr. Irmgard Landgraf. Ihre Praxis liegt direkt neben dem Sophienhaus Bethanien in Steglitz, das stationäre Pflege und betreutes Wohnen kombiniert. Rund 100 Heimbewohner betreut die Ärztin.

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"Das ist letztlich nicht so viel Arbeit, weil man es im Team macht", sagt Landgraf. Was sie besonders freut, ist, dass sie ihre Patienten vor dem Krankwerden schützen kann. Vorsorge habe einen großen Stellenwert. Ihre Praxis ist mit dem Heimcomputer vernetzt.

Jeden Abend vor Praxisschluss sieht sie die Dokumentation der Pflegenden durch. Wenn zum Beispiel bei einem Bewohner Husten vermerkt ist, geht Landgraf sicherheitshalber ans Pflegebett. Vom Pflegeteam erfahre sie vieles frühzeitig, sodass Krankenhauseinweisungen gar nicht erst nötig werden.

"Die Zusammenarbeit mit den Pflegenden ist sehr hilfreich. Die Zufriedenheit steigt, weil ich viel näher an den Bewohnern dran bin", sagt Landgraf. Auch die Motivation des Heimpersonals sei viel stärker ausgeprägt als in anderen Heimen. Fortbildung werde dort großgeschrieben.

Das Leistungsspektrum der niedergelassenen "Heim-Ärztin" reicht von Prävention bis hin zu kleiner Notfall- und Intensivmedizin. Das kommt auch den Demenzkranken zugute, weil sie meist von ihrer vertrauten Hausärztin behandelt und untersucht werden.

Viele Untersuchungen, wie Röntgen oder Ultraschall kann die Internistin in ihrer Praxis selbst vornehmen, und für spezielle Leistungen greift sie auf ein Kooperationsnetz mit Fachärzten zurück. Ihr Fazit: "Ich bin überzeugt, dass dies das Modell der Zukunft ist." Möglich sei so eine "leistungsstarke und kostengünstige Betreuung der Heimbewohner".

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