Ausbildung

Ruf nach zielgerichteter MFA-Qualifizierung

Gerne würden sich MFA um die Ausbildung der Azubis kümmern. Dafür muss ihnen aber Zeit zugestanden werden, so der Verband medizinischer Fachberufe.

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BOCHUM. "Meine Tätigkeit im Prüfungs- und Berufsbildungsausschuss, aber auch die tägliche Arbeit mit den Auszubildenden in der Arztpraxis haben mir gezeigt, was mit einer qualitativ guten Ausbildung erreicht werden kann", erklärt Barbara Kronfeldner, Referatsleiterin für medizinische Fachangestellte (MFA) im Verband medizinischer Fachberufe (VMF).

Kronfeldner, die selbst die Ausbildereignung nach AEVO abgelegt hat, ist Initiatorin des zweiten Tags für ausbildungsbeauftragte Medizinische Fachangestellte, der am 23. Juni in Senden bei Ulm stattfindet.

Wenn heute über Fachkräftemangel geklagt wird, liegt das auch an einer qualitativ schlechten Ausbildung, ist Kronfeldner überzeugt. Freie Berufe wie Ärzte erhielten laut Berufsbildungsgesetz die fachliche Eignung als Ausbilder gleichzeitig mit der Zulassung, so Kronfeldner. Dann sei zwar das medizinische Fachwissen vorhanden, die berufs- und arbeitspädagogische Kompetenz werde im Medizinstudium jedoch nicht vermittelt. "Es gibt Ärzte, die sich in dieses Thema einarbeiten und gute Ausbilder werden", sagt Kronfeldner.

Dann bleibe die Frage offen, ob der Arzt tatsächlich so viel Zeit für die Ausbildung der MFA erübrigen könne, ohne die Patientenversorgung zu vernachlässigen. Ausbildung brauche Zeit, Geduld, Kompetenz und ein Team, das sich um die jungen Menschen kümmere. MFA seien gerne bereit, die Ausbildung zu übernehmen.

Dafür müssen die Arbeitgeber als Verantwortliche ihnen aber die Möglichkeit geben, sich auf diesem Gebiet fortzubilden, ihnen die Arbeitszeit für die Ausbildung der MFA zur Verfügung stellen und sie entsprechend vergüten, fordert der VMF. "Nur so können wir dafür sorgen, dass wir mit kompetentem Berufsnachwuchs die ambulante medizinische Versorgung sicherstellen." resümiert Kronfeldner. (ato)

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