Niedersachsen

Notfallprojekt entlastet Ärzte per Telemedizin

Seit einem Jahr unterstützt ein telemedizinisches Notfallprojekt niedergelassene Ärzte in Niedersachsen. Die bisherige Bilanz ist positiv.

Veröffentlicht:

OLDENBURG. Das Notfallprojekt „116 117 – Telemedizin als Unterstützung im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst“ in Niedersachsen funktioniert und entlastet die niedergelassenen Ärzte, sagt der Geschäftsführer der Bezirksstelle Oldenburg der KV Niedersachsen (KVN), Helmut Scherbeitz.

Seit einem Jahr fahren speziell fortgebildete Notfallsanitäter der Johanniter Unfallhilfe in den Bezirken Lemwerder, Delmenhorst und Ganderkesee anstelle niedergelassener Ärzte zu Anrufern, die die 116117 gewählt haben. In medizinisch schwierigeren Fragen kann der Notfallsanitäter telemedizinisch Kontakt aufnehmen zur Universitätsklinik für Anästhesiologie am Klinikum Oldenburg. Der Notfalldienst läuft von freitags, 21 Uhr bis montags, 7 Uhr und nur dann, wenn die Bereitschaftsdienstpraxen geschlossen haben.

Nun liegen erste Zahlen vor: Seit 1. Juli 2018 zählte die KVN 273 Einsätze. Dabei musste der Notfallsanitäter in 58 Prozent der Fälle (158 Mal) auf Telemedizin zurückgreifen. 115 Mal konnten Notfallsanitäter die Situation alleine lösen. 56 Prozent der Patienten konnten nach der Versorgung zu Hause bleiben, in den übrigen Fällen wurden sie vom Sanitäter in die Klinik geschickt.

„Leider liegen keine Vergleichszahlen aus dem bisherigen Notfalldienst vor“, sagte Scherbeitz der „Ärzte Zeitung“. Finanziert wird das Projekt noch bis zum Jahresende 2019 mit insgesamt 380.000 Euro aus dem EU-Sozialfonds.

Ärzte dürften zufrieden sein mit dem Ergebnis, da sie an Wochenenden nicht mehr zum Notdienst eingeteilt werden. Patienten kreuzten bei einer Befragung stets „zufrieden“ an, nicht ein einziges Mal „neutral“ oder „unzufrieden“, so Scherbeitz. (cben)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen

Schnittstelle wird getestet

KV Bremen und Feuerwehr tauschen in der Notfallversorgung Daten aus

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Muster 16. DiGA-Verordnungen sind als „Gebühr frei“ zu kennzeichnen (1). Im BVG-Feld (2) steht eine „6“, wenn nach Bundesversorgungs- oder -entschädigungsgesetz Anspruch auf die Verordnung besteht. Im Verordnungsfeld (3) darf maximal eine DiGA verordnet werden. Anzugeben sind „Digitale Gesundheitsanwendung“, die PZN und der Name der jeweiligen DiGA [7].  Pfizer Deutschland GmbH

© Pfizer Deutschland GmbH

Chronischer Schmerz: Digitalisierung hält Einzug

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen