Börsenpanik - startet jetzt die Rallye?

NEU-ISENBURG (lu). Ausverkauf am Aktienmarkt: Der Dax hat am Freitag sein Tief von 6167 Punkten aus dem März 2008 unterschritten - und dabei eine Reihe von Orderaufträgen zur Verlustbegrenzung ausgelöst. Für antizyklische Investoren könnte die extrem schlechte Stimmung eine Einstiegschance bieten.

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Wohin geht die Kurve des Dax? Einige Signale sprechen momentan dafür, dass der Index vor einer Aufwärtsbewegung steht.

Wohin geht die Kurve des Dax? Einige Signale sprechen momentan dafür, dass der Index vor einer Aufwärtsbewegung steht.

© Foto: B. Reitz-Hofmannwww.fotolia.de

Eines vorneweg: Jetzt Aktien einzukaufen ist nur Anlegern mit wirklich guten Nerven zu empfehlen. Vor allem ein Index-Investment, etwa auf den Dax, ist ratsam, um das Risiko nicht auf eine Einzelaktie zu konzentrieren. Dazu bieten sich börsengehandelte Indexfonds oder entsprechende Zertifikate an. Wer sich jetzt engagiert, sollte nur einen kleineren Teil seines Kapitals einsetzen und einen Stopp-Loss-Auftrag an der Börse platzieren. Rutscht der Dax unter den Stopp-Loss-Kurs, dann wird der Fonds oder das Zertifikat automatisch verkauft und der Anleger nimmt den Verlust hin. Sinnvoll könnte etwa ein Stopp bei 6000 Zählern sein.

Welche Chancen bieten sich im Dax bei einem Indexstand von rund 6160 Punkten? Nimmt das Barometer die Hürde von 6500 Punkten, geht es im zweiten Schritt um die Überwindung der Zone zwischen 6800 und 6900 Zählern. Sie bildete im Mai eine unüberwindbare Barriere für den Index. Danach kam es zu der jüngsten Verkaufswelle, die bis eben angehalten hat.

Wird auch diese Zone überwunden, ist der Raum bis 7250 Punkte frei. Schafft es der Index dorthin, notiert er über der so genannten 200-Tage-Linie. Diese Linie gilt als Scheidemarke zwischen Aufwärts- und Abwärtstrend. Auf diesem Niveau dürfte es mit dem Kurs dann rasch in Richtung 8000 Punkte gehen, da dann auch prozyklisch orientierte Anleger verstärkt kaufen werden.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich der Dax jetzt erholt. Denn: Wie schon im März signalisieren wichtige Indikatoren eine Divergenz zum jüngsten Preistief, da sie nicht so tief gefallen sind wie der Index. Diese Abweichungen zwischen Indikatoren und Preis sind sogar auf langfristigen Kursbildern zu beobachten, was - anders als im März - eine Kursrallye über mehrere Monate hinweg wahrscheinlich macht. In den US-Indizes wie S&P 500 und Nasdaq Composite gibt es sehr ähnliche Signale. Zur Erinnerung: Nachdem die "Ärzte Zeitung" im März auf die damaligen Divergenzen im kurzfristigen Kursbild hingewiesen hatte, legte der Dax um rund zehn Prozent zu. Jetzt dürfte ein Mehrfaches dessen möglich sein.

Aber: Eine Garantie für steigende Kurse sind diese Signale nicht. Wer lieber auf Nummer sicher gehen möchte, steigt ein, falls der Dax die Marke von 6800 Punkten oder von 7250 Zählern knackt. Der Vorteil: Man ist sicherer, dass der Aufwärtstrend tatsächlich Bestand hat. Der Nachteil: Wer bei 7250 Zählern einsteigt, verpasst einen möglichen 15-Prozent-Zuwachs, wenn der Index von 6200 Zählern aus auf dieses Niveau klettern sollte.

Wie sie vorgehen, müssen die Anleger entscheiden. Wichtig ist, dass antizyklisch agierende Investoren, die jetzt kaufen, die Reißleine ziehen, falls der Dax ihre Stopp-Loss-Marke unterschreitet und sie dabei nur einen kleinen Teil ihres Kapitals verlieren.

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