Anlagen-Kolumne
Eurokurs kann für Anleger teuer werden
Der Euro ist ein gescheitertes Experiment. Die Politik hält an ihrem aus wirtschaftlicher Sicht falschen Eurokurs fest. Die Fehlentscheidungen werden auch die Depots treffen.
Veröffentlicht:Ist der Euro zum Scheitern verurteilt? Bereits vor 15 Jahren hat der Autor in Tageszeitungen Warn-Annoncen geschaltet und viel Zeit für Vorträge aufgewendet, um Deutschland vor dem unnötigsten Wirtschaftsexperiment der Geschichte zu warnen. Leider vergeblich, der Euro wurde eingeführt.
Seine erfolgreiche Wirtschaftspolitik hätte Deutschland nie aufgeben sollen und gegen eine ungewisse Wirtschaftssteuerung aus Brüssel tauschen dürfen. Dies wird vermutlich ganz Europa in eine Wirtschaftskrise stürzen.
Die Idee, dass man für Frieden in Europa die gleiche Währung braucht, war schon damals zweifelhaft.
Wohlstand ist wichtig, und dieser gerät durch den Euro zunehmend unter Druck. Wenn die Geldpolitik der EZB ins Inflationschaos führt, dann kann man sich leicht vorstellen, wie es mit dem Frieden in Europa aussehen wird.
Ohne künstlichen Markteingriff durch den Euro wäre ausbalancierteres marktwirtschaftlicheres Wachstum in Deutschland möglich gewesen.
Die Binnenwirtschaft, die sich durch die Politik deutlich besser und direkter steuern lässt als der Export, hätte zugenommen und zum Wohlstand beigetragen.
Die deutsche Nachkriegsgeschichte hat gezeigt, dass ein stabiler, hoher Wechselkurs den Exporterfolg nicht trüben muss. Starke Währungen führen zu hohen Investitionen, die Arbeitsplätze und Wohlstand bewirken.
Weiter wachsende Umverteilung der Vermögen
Auch das Argument, dass die Größe einer Währung heute wichtig sei, lässt sich durch viele Beispiele in der Geschichte widerlegen.
Der sinnvollste Lösungsansatz aus heutiger Sicht wäre, dass die Mittelmeerländer ihre alte Währung als Zweitwährung einführen, damit man diese Länder einerseits stützen kann, andererseits aber auch durch partielle Abwertung die Wettbewerbsfähigkeit in diesen Ländern wieder erhöht wird und die Arbeitslosigkeit endlich zurückgeht.
In Deutschland wird man die Nachteile des Euros hauptsächlich erst in Zukunft spüren. Der wahrscheinlichste Lösungsansatz scheint allerdings, dass der Euro auf Biegen und Brechen möglichst lange in seiner jetzigen Form erhalten werden soll.
Nicht einmal der Griechenland-Austritt ist ganz sicher, obwohl er für das Land zweifellos am besten wäre.
Für Deutschland wäre ein Euro-Ende kurzfristig sicher eine erhebliche Belastung mit vielen Entlassungen in der Exportindustrie.
Eine Euro-Fortführung wird für Deutschland allerdings ungeahnte Verschuldungsprobleme bringen, die am Schluss wahrscheinlich noch wesentlich schwerer zu lösen sein dürften.
Am Schluss wird relativ hohe Inflation die Ungleichverteilung der Vermögen wachsen lassen. Aktien dürften in diesem Umfeld aber profitieren, zumindest nominal.