Anlagen-Kolumne

Gold dient nur noch der Absicherung

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

In der öffentlichen Wahrnehmung gelten nur noch Sachwerte als sinnvolles Investment. Die Notenbanken kaufen zunehmend Staatsanleihen und fluten die Märkte mit billigem Geld.

Die Bonitäten südeuropäischer Staaten werden reihenweise nach unten gestuft. Gold steht bei fast 1800 Dollar pro Feinunze. In diesem Kontext titelt ein bekanntes Finanzmagazin: "Wer Verstand hat, kauft Gold."

Im Vergleich zu August 2012 ist der Goldpreis jedoch um mehr als 20 Prozent gefallen. Auslöser des anhaltenden Sinkflugs könnte die Angst sein, dass Pleitestaaten im schlimmsten Fall ihre Goldreserven veräußern. Mittlerweile liegt die Finanzindustrie mit 30 Prozent der Goldnachfrage bereits auf dem zweiten Platz.

Durch den steigenden Anteil von Finanzprodukten im Goldbereich werden die Preise auch in Zukunft stark von den Entscheidungen der Finanzindustrie abhängig sein.

Schließlich bleibt diese ein wichtiger Nachfrager und Anbieter des Edelmetalls. Die Preisschwankungen werden also heftiger.

Eine große Schweizer Bank betonte jüngst, dass Gold derzeit unterbewertet und deshalb kaufenswert sei. Doch wie kann der faire Preis von Gold ermittelt werden? Gold erwirtschaftet keinen Ertrag - im Gegensatz zu Unternehmen.

Ertragsbringende Anlageklassen wie Zinspapiere oder Aktien können gut verglichen werden. Bei Gold indes fehlen Rechengrößen. Angebot und Nachfrage sind stark von Erwartungshaltungen und Trends abhängig.

Wenn sich nun langfristige Trends umkehren, kann sich das Nachfrageverhalten von Finanzinvestoren dramatisch verändern. Ist Gold in einer Phase der weltweiten Entschuldung also noch die richtige Anlageform? Ja, aber nur zu Absicherungszwecken.

Die Historie zeigt, dass in einer Phase der geordneten Entschuldung mit Aktien deutlich mehr Geld zu verdienen ist als mit Goldanlagen. Ein kleiner privater Goldschatz kann aber nach wie vor nicht schaden.

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