Anlagen-Kolumne

Faszination führt Anleger oft in die Irre

Anleger sollten vor einem Investment in Aktien neuer Technikunternehmen stets genau prüfen, für wie vielversprechend und zukunftssicher die Innovation gehalten wird. Von Euphorie wird häufig zu früh gesprochen.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Neue Technik sorgt immer wieder für Faszination - auch bei Anlegern. Der 3-D-Druck zum Beispiel soll die nächste industrielle Revolution auslösen. Schuhe, Häuser, Lebensmittel oder menschliche Ersatzteile - all das könnte künftig im Haushalt des Konsumenten am Drucker entstehen, genau dort, wo und wenn es benötigt wird. Entsprechend rosarot werden die Aussichten für die Branche gezeichnet.

Die Erwartungen sind vielleicht zu hoch. Aktien der Hersteller notieren teils mit dem 100-Fachen des Jahresgewinns - sofern überhaupt schwarze Zahlen geschrieben werden.

Letztlich wird der Anleger gutes Geld verdienen, der die Aktie findet, die sich durchsetzen wird. Doch Vorsicht: Junge Wachstumsunternehmen laufen eher Gefahr, insolvent zu werden. Es gibt oftmals kein Ertragspolster und Ausweichthemen fehlen.

Als Anleger sollte man vielleicht erst abwarten. Roy Amara, der frühere Präsident des Institute for the Future, sagte einmal: "Wir neigen dazu, Auswirkungen einer Technologie kurzfristig zu überschätzen, langfristig aber zu unterschätzen."

Nischenprodukte, die sich Finanzkonzerne ins Schaufenster stellen, sollten immer mit äußerster Vorsicht betrachtet werden. Aktienthemen, über die jeder spricht, sind oft teuer. Meist hilft es, wenn man sich die Wertpapierkennnummer in zwölf Monaten auf Wiedervorlage legt. Die Euphorie ist dann häufig verflogen.

Die Technologiebranche profitiert davon, dass sich viele Technologien in den Firmen überholt haben. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Gartner werden weltweit in den Bereichen Unternehmenssoftware (+6,9%) und IT-Services (+4,6%) deutlich höhere Investitionen als im Vorjahr getätigt werden.

Nicht die jungen, sondern die alten Technologieunternehmen wie Microsoft, Intel, IBM und Co. könnten davon profitieren. Man kauft sie zudem zu vernünftigen Bewertungen.

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