Schleswig-Holstein

„Pillen-Selfie“ als Hilfe bei Sprachbarrieren

Im Norden setzt sich ein Ärztenetz für eine bessere Arzt-Patienten-Kommunikation ein.

Veröffentlicht:

Rendsburg. Mit dem Projekt „Pillen-Selfie“ will das Ärztenetz Medizinische Qualitätsgemeinschaft Rendsburg (MQR) erreichen, dass Ärzte auch von Patienten mit geringen Deutschkenntnissen eine umfassende und aktuelle Übersicht über eingenommenen Medikamente erhalten können.

Idee ist, dass die Patienten die Verpackungen ihrer Medikamente mit ihrem Smartphone fotografieren. Beim Arztbesuch können sie die Bilder dann vorzeigen.

In Kooperation mit dem Studiengang Medieninformatik der Hochschule Flensburg wurde dafür ein Comic entworfen, der das Konzept ohne Worte erklärt. Die MQR hat ihre Arztpraxen mit Postern,  die den Comic zeigen, ausgestattet. Zusätzlich wurden ein Logo, ein Erklärvideo sowie ein Faltblatt für die Praxistresen entwickelt, das das Fotoprojekt in sechs Sprachen (Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch, Dari und Somali) beschreibt.

An sechs Standorten in Rendsburg in Schleswig-Holstein macht die MQR auch mit Großplakaten Werbung für die Idee, die eigenen Medikamentenschachteln zu fotografieren. Die Stadt Rendsburg hat bereits signalisiert, dass sie sich das Werbematerial etwa an ihrer Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete vorstellen kann.

„Wir hoffen, mit unserem Projekt „Pillen-Selfie“ viele ungeahnte und unter Umständen lebensbedrohliche Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln von vornherein zu vermeiden“, sagte Hausarzt und MQR-Vorsitzender Dr. Hendrik Schönbohm zum Projekt. Die Mittel dafür stammen aus einem Fördertopf der KV Schleswig-Holstein, die anerkannte Praxisnetze für einzelne Projekte finanziell unterstützt. (di)

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