Ein neuer Lehrgang: der Compliance Coach

KÖLN (iss). Chronisch kranke Patienten zur Therapietreue bewegen - die meisten niedergelassenen Ärzte wissen, wie schwierig das ist. Ein neuer Lehrgang soll Ärzte, Praxismitarbeiterinnen oder andere im Gesundheitswesen Tätige fit machen für diese schwierige Aufgabe.

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Das Institut für Management im Gesundheitswesen in Kempen bietet die Ausbildung zum "Compliance Coach im Gesundheitswesen" an. Wichtig sei, dass gerade chronisch Kranke ihre Krankheit verstehen und die Therapienotwendigkeiten einsehen. "Es geht nicht darum, den Patienten Ratschläge zu geben, sondern darum, dass sie sich unter Anleitung das Wissen über ihre Krankheit selbst aneignen", sagt Institutsleiter Michael Menning.

Der kooperative Lernstil steht im Zentrum.

Im Zentrum der Ausbildung zum Compliance Coach steht der kooperative Lernstil. Durch ihn soll die Selbstverantwortung der Patienten gesteigert, und durch ihn soll dieser in den Behandlungsprozess eingebunden werden. Das Konzept hat Menning in Schulungen für Patienten mit Multipler Sklerose bereits eingesetzt und damit gute Erfahrungen gemacht.

Die Investition in diesen Bereich ist nach seiner Einschätzung auch für niedergelassene Ärzte und insbesondere für Praxisnetze sinnvoll. Schließlich sei mit der Non-Compliance eine hohe finanzielle Belastung des Gesundheitswesens verbunden. "Wenn Ärzte und Netze nachweisen können, dass sie bei ihren Patienten eine höhere Compliance erzielen, ist das positiv für die Vertragsverhandlungen mit den Krankenkassen", sagt Menning.

Der Lehrgang umfasst 145 Unterrichtsstunden. Sie werden auf mehrere Blöcke von drei Tagen verteilt. Die Kosten für den Kurs belaufen sich auf 2800 Euro inklusive der Prüfungsgebühr. Zu den Lerninhalten gehören neben Moderations- und Präsentationstechniken die Grundlagen der patientenzentrierten Kommunikation, psychologisches Grundlagenwissen und das Management chronischer Erkrankungen.

Der Lehrgang ist von der Industrie- und Handelskammer (IHK) zertifiziert. Die Kurse können über das Institut oder über die IHK in Düsseldorf, Arnsberg und Dresden belegt werden, berichtet Menning.

www.comm-inform.de

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