Sofosbuvir-Patent

Etappen-Sieg für Gilead im Dauerstreit mit MSD

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WILMINGTON. Ein Richter am Bundesgericht Delaware hat ein Revisionsverfahren im Patentstreit um den Hepatitis-C-Wirkstoff Sofosbuvir jetzt zugunsten des Herstellers Gilead entschieden.

Die vor einem Jahr dem Wettbewerber Merck & Co. (in Europa: MSD) zugesprochene Rekordentschädigung über 2,54 Milliarden Dollar ist damit erst einmal hinfällig.

Merck soll unbestätigten Meldungen zufolge aber bereits angekündigt haben, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Der Rechtsstreit zwischen Merck und Gilead um Patentrechte an dem Multi-Blockbuster Sofosbuvir dauert bereits seit Jahren an. Merck erhebt Ansprüche aus Entwicklungsarbeiten der Biotechcompany Idenix, die der Konzern 2014 übernommen hatte.

Gilead hält dagegen, Sofosbuvir stamme ausschließlich von Pharmasset, die 2011 von Gilead akquiriert worden war. Laut dem jüngsten Richterspruch sei das Idenix-Patent viel zu weit gefasst, um daraus die Herstellung von Sofosbuvir ableiten zu können.

Unterdessen ist der HCV-Boom stark abgekühlt: Sowohl Gilead als auch Wettbewerber Abbvie meldeten 2017 Umsatzeinbrüche im Geschäft mit HCV-Medikamenten.

Mit seinen etablierten Sofosbuvir-Produkten Sovaldi® (mono) und Harvoni® (+Ledipasvir) gab Gilead 7,7 Milliarden Dollar gegenüber Vorjahr ab und erlöste damit in Summe nurmehr 5,4 Milliarden.

Das konnten auch 94 Prozent Zuwachs (auf 3,5 Mrd. Dollar) der neuen, gegen alle Genotypen wirksamen Kombi Epclusa® (Sofosbuvir+Velpatasvir) nicht ausgleichen. (cw)

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