Duria zum Medikationsplan

"Draußen interessiert sich keiner"

Der Medikationsplan ist auch hinsichtlich technischer Details noch nicht ausgereift.

Veröffentlicht:

DORTMUND. Der neue Medikationsplan muss optimiert werden, wenn er die Patientenversorgung tatsächlich verbessern soll. Das zeigen erste Erfahrungen des Softwarehauses Duria, nachdem es die ersten Praxen mit einem Testmodul für den Medikationsplan ausgestattet hat.

"Wir haben eine große Diskrepanz zwischen dem, was der bundeseinheitliche Medikationsplan fordert und dem, was die Patienten verlangen und was für ihre Versorgung nötig ist", sagte Dr. Erich Gehlen, Vorstandsvorsitzender des genossenschaftlichen Unternehmens, bei der Tagung "eHealth.NRW" am Mittwoch in Dortmund.

Ein großes Problem macht laut Gehlen der Barcode, der auf der Papierversion des Medikationsplans rechts oben aufgedruckt wird. Er ermöglicht es anderen Ärzten oder Apothekern, den Plan einzulesen. "Das Barcodeformat ist suboptimal und hochgradig fehleranfällig." Sobald viele Arzneimittel aufgelistet werden, seien teure Scanner nötig, um die Informationen auslesen zu können.

Kritisch sieht der Duria-Chef auch, dass Ärzte bei der Dosierung nur ganze Einheiten eintragen können. Angaben wie "morgens und abends eine halbe bis eine Tablette" müssen in den Freitext. "Die Freitexte sind aber schwer auslesbar." Und: Der Plan sieht bei den Dosierungen für einzelne Tageszeiten zwingend einen Eintrag vor, der Arzt muss gegebenenfalls eine "0" notieren. "Diese Information hilft nicht wirklich weiter."

Der Medikationsplan werde in der jetzigen Form schnell sehr unübersichtlich, betonte Gehlen. Die vielen Informationen führen dazu, dass die Schrift im Ausdruck sehr klein ist – gerade für ältere Patienten wenig sinnvoll.

Bisher sei das Interesse der niedergelassenen Ärzte ohnehin gering. Bei Duria gebe es kaum Nachfragen. "Draußen interessiert sich keiner für den bundeseinheitlichen Medikationsplan." Angesichts der jetzt vereinbarten Finanzierung wird sich das seiner Einschätzung nach auch kaum ändern. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Finanzmärkte 2026

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse