Intensivmedizin: mehr als Schläuche und Beatmung
Intensivmedizin ist für viele der Inbegriff der technisierten Medizin - mit oft genug negativen Konnotationen. Dabei ist die Intensivmedizin ein hoch professionalisiertes Fach, das aus dem Gesamtspektrum der internistischen Versorgung nicht wegzudenken ist.
Ablesbar ist das unter anderen an der wachsenden Zahl an Leitlinien. Bei der Sepsis beispielsweise beinhaltet eine leitliniengemäße Therapie eine frühe Flüssigkeitssubstitution, die frühe Behandlung mit Breitspektrum-Antibiotika sowie gegebenenfalls den Einsatz von aktiviertem Protein C.
"Allein durch die Einhaltung dieser Leitlinien kann die Sterberate bei schwerer Sepsis um 5,4 Prozentpunkte gesenkt werden", betonte Privatdozent Christian Wrede vom Helios-Klinikum in Berlin-Buch vorab zum Kongress.
Für andere intensivmedizinische Erkrankungen gibt es ähnliche Zahlen. "Auch Herzinfarkte, endokrine Krisen und schwere rheumatologische Krankheitsverläufe gehören zum Alltag. Und natürlich geht es in diesem Fachgebiet auch um die Grenzen der Medizin", so Kongresspräsident Professor Jürgen Schölmerich. Das Spektrum mache bereits deutlich, dass Internisten in der Intensivmedizin eine zentrale Rolle bei der interdisziplinären Betreuung der Patienten zukommt. (gvg)
Referent: T. Welte