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Kommende Grippe-Saison

Experten fordern Grippeimpfung in die Breite

Aktuelle Forschungsergebnisse unterstreichen die zentrale Rolle der Grippeimpfung zur Minderung von Gesundheitsrisiken und Kosten, die mit saisonalen Grippeausbrüchen verbunden sind. Experten warnen vor einer erhöhten Grippebelastung und betonen die Notwendigkeit einer verbesserten Impfabdeckung.

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Aufeinandergelegte Hände

© asife / shuttestock

In einem kürzlich in „Expert Review of Vaccines“ erschienenen Meinungsartikel diskutieren die Autoren Marc Van Ranst, York Zöllner, Jörg Schelling und Bram Palache die zentrale Rolle der Grippeimpfung zur Minderung der Gesundheitsrisiken und Kosten, die mit saisonalen Grippeausbrüchen verbunden sind [1].

Die Autoren greifen dabei auf aktuelle Forschungsergebnisse zurück, die eine Zunahme von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten nach der Lockerung der COVID-19-Maßnahmen prognostizieren. Sie warnen, dass eine abnehmende Immunität gegen Influenza in der Bevölkerung aufgrund der geringeren Viruszirkulation in den Jahren 2020 und 2021 zu einer erhöhten Belastung in den kommenden Grippesaisons führen könnte. Die Autoren machen zudem auf die besorgniserregende Möglichkeit einer Simultaninfektion von SARS-CoV-2 und Influenza aufmerksam, die mit einem 6-fachen erhöhten Risiko für Tod und schwere Krankheit verbunden ist.

Präventivmaßnahmen besonders wichtig

Diese Prognosen stehen jedoch nicht im Fokus des Artikels: "Neben der Einschätzung der Intensität der kommenden Saison haben uns historische epidemiologische Daten gezeigt, dass es noch weitaus wichtiger ist, die Präventivmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen, die einen möglichen schweren Influenzaausbruch bremsen – nicht nur in diesem Jahr, sondern jedes Jahr“, betonen die Autoren und weisen darauf hin, dass die saisonale Grippeimpfung die effektivste Methode zur Vermeidung von 1 von 4 Intensivaufenthalten und 1 von 3 durch Influenza verursachten Todesfällen ist.

Erweiterung der Zielgruppen für die Grippeschutzimpfung

Van Ranst, Zöllner, Schelling und Palache sind der Meinung, dass die Impfung nicht nur auf Kinder und Erwachsene mit Grunderkrankungen sowie ältere Erwachsene beschränkt werden sollte. Vielmehr sei sie unabhängig von Alter oder Begleiterkrankungen sinnvoll. Die WHO habe zu Recht eine jährliche Grippeschutzimpfung für alle Menschen über 6 Monate empfohlen. Die Impfung von Kindern aller Altersgruppen, die allgemein als Hauptüberträger des Virus bei Influenzaausbrüchen gelten, heben die Autoren als besonders sinnvoll hervor.

Die von den Autoren geforderte breite Impfabdeckung könne ihnen zufolge die Gesundheitsbudgets kurzfristig erhöhen, langfristig aber dabei helfen, die Kosten durch die Reduzierung der Krankenhausaufenthalte und medizinischen Ausgaben im Zusammenhang mit Grippekomplikationen zu senken.

Notwendigkeit einer starken Impfkampagne

Da die aktuelle Grippeimpfrate in der EU weit unter dem eigentlichen Ziel von 75 % liegt, plädieren Schelling & Co. für eine dementsprechend starke Impfkampagne mit klarer Kommunikation der Vorteile einer Grippeschutzimpfung. Dabei betonen sie die wichtige Rolle, die Ärzte und Gesundheitsexperten spielen. Eine höhere Impfabdeckung sei nur durch die richtige Aufklärung aller relevanten Interessengruppen, einschließlich politischer Entscheidungsträger, Kostenträger, der Bevölkerung und Gesundheitsdienstleister, zu erreichen. Dazu müsse das Bewusstsein für die jährliche Belastung durch Influenza-assoziierte Erkrankungen und die Vorteile der Influenza-Prävention durch Impfung geschärft werden.

Literatur:

1. Van Ranst M, Zöllner Y, Schelling J, Palache B. The burden of seasonal influenza: improving vaccination coverage to mitigate morbidity and its impact on healthcare systems. Expert Review of Vaccines, 2023.

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