Kommentar

20.000 Hodgkin-Patienten zu viel

Für Hodgkin-Lymphom-Patienten im Alter über 60 Jahre gibt es noch keine Standardtherapie.

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Es ist mit der Verdienst der Deutschen Hodgkin-Studiengruppe, innerhalb von mehr als drei Dekaden die Prognose der Patienten so weit verbessert zu haben, dass von einer Erfolgsstory in der Onkologie gesprochen werden kann - denn mehr als 80 Prozent können mit den ausgefeilten Therapiestrategien geheilt werden.

Das war nur möglich, weil die Hämatoonkologen auch europaweit erfolgreich zusammenarbeiten.

Leider lässt sich der Erfolg nicht so ohne Weiteres auf Ältere übertragen, vor allem nicht auf solche mit Rezidiven. Das ist eine ganz andere Patientengruppe, der Therapiestandard bei Jüngeren versagt hier.

Und dieses Problem wird immer drängender, weil die Zahl der Patienten mit Morbus Hodgkin, die älter als 60 Jahre sind, zunehmen wird. Derzeit sind 25 bis 33 Prozent der Patienten in diesem Alter.

Entsprechende klinische Forschung muss deshalb weiter unterstützt werden, so wie dies etwa durch die Deutsche Krebshilfe geschieht. Ebenso muss auch der Anteil jener Patienten, die in die Studien einbezogen werden können, deutlich erhöht werden.

Denn bei Erkrankungen mit vergleichsweise geringer Prävalenz wie den Lymphomen - am Hodgkin-Lymphom erkranken in Deutschland jährlich etwa 2000 Menschen - sind vermutlich 20.000 Betroffene, die jährlich außerhalb von Studien behandelt werden, 20.000 zu viel. Und da sind auch Hausärzte gefragt.

Lesen Sie dazu auch: Rezidiviertes Lymphom: Ältere Hodgkin-Patienten im Fokus

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sonderbericht

Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!