Reisemedizin

Alphavirus derzeit in Australien aktiv

Außergewöhnlich hohe Fallzahlen von RossRiver-Fieber gibt es derzeit in Australien.

Von Dr. Sandra Vergin und Professor Tomas Jelinek Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Bedingt durch starke Regenfälle, die Überträgermücken optimale Brutbedingungen bieten, ist es in Australien seit Beginn des Jahres gebietsweise zu besonders hohen Fallzahlen von Ross-River-Fieber gekommen.

Der Bundesstaat Queensland verzeichnete bis Ende Februar mehr als 1000 Erkrankungen, aus New South Wales wurden bis zum 11. März insgesamt 539 Infektionen gemeldet.

Das Ross-River-Fieber (synonym: Epidemische Polyarthritis) kommt hauptsächlich in Australien, aber auch auf einigen pazifischen Inseln wie Neuguinea, Samoa und den Cook-Inseln, vor.

Der Erreger ist ein Alphavirus, das vor allem in den nördlichen Küstengebieten durch tagaktive Aedes-Mücken und im Inland überwiegend durch nachtaktive Culex-Mücken auf Menschen übertragen wird. Hauptreservoir des Virus sind Kängurus und Wallabys.

Nach einer Inkubationszeit von drei bis 21 Tagen treten Gelenkschmerzen und Schwellungen auf, die zum Teil schwer verlaufen und in der Regel zwei bis sechs Wochen lang anhalten, selten auch bis zu einem Jahr.

In etwa der Hälfte der Fälle kommt es zur Ausbildung eines makulopapulösen Exanthems, nur wenige Betroffene entwickeln Fieber. Auch eine Konjunktivitis oder Pharyngitis können begleitende Symptome sein.

In Australien treten Fälle vermehrt in der Zeit von Dezember bis Juni auf, betroffen sind vor allem Städte, die in Küstenregionen oder im Landesinneren an Flussläufen gelegen sind.

Eine spezifische Prophylaxe gegen das Ross-River-Fieber existiert nicht. Essenziell ist daher ein effektiver Mückenschutz mit körperbedeckender, heller Kleidung und der Nutzung von Insektenabwehrmitteln auf unbedeckten Hautstellen.

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