Antibiotikakügelchen helfen gegen multiresistente Keime

BERLIN (gvg). Weil die Zahl von Wirbelkörperinfektionen mit multiresistenten Keimen zunimmt, suchen Frankfurter Orthopäden nach neuen Therapiestrategien. Gute Erfahrungen haben sie mit antibiotikahaltigen Kalziumsulfatkörperchen gemacht.

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Wirbelkörperinfektionen (Spondylitiden) mit multiresistenten Keimen können etwa bei Tuberkulose oder nach einem Bandscheibeneingriff entstehen. In einer kleinen Studie mit 17 Patienten von Orthopäden um Dr. Dietrich von Stechow vom Universitätsklinikum Friedrichsheim in Frankfurt/Main wurden die Herde jeweils operativ ausgeräumt.

Eine Stabilisierung erfolgte je nach Läsion innerhalb eines Segments oder über die Segmentgrenzen hinweg. Zusätzlich zu diesem Standardverfahren verwendeten die Frankfurter Antibiotika-Pellets aus Kalziumsulfat, die während der Operation mit der Substanz beladen und dann in den Wirbelkörper eingebracht wurden. Verabreicht wurde entweder Vancomycin, wenn es sich um eine unspezifische Spondylitis handelte, oder Rifampicin bei einer Tuberkulose.

In allen 17 Fällen erreichten die Ärzte trotz multiresistenter Keime eine prompte Ausheilung der floriden Spondylitis, wie beim Deutschen Orthopädenkongreß in Berlin berichtet wurde. Als entscheidenden Vorteil der Kalziumphosphatkörperchen sehen die Frankfurter die vollständige Resorbierbarkeit. Weder müssen sie wieder entfernt werden, noch komme es zu unphysiologischen Gewebereaktionen im Wirbelkörper.

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