Antidepressivum erzielt hohe Remissionsrate

HAMBURG (grue). Mit dem selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) Venlafaxin werden viele depressive Patienten beschwerdefrei. Eine solche Remission schützt besser vor einer Wiedererkrankung als eine nur teilweise psychische Stabilisierung.

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Durch eine antidepressive Therapie sollen möglichst viele Patienten eine Remission erreichen, was durch Normwerte auf Depressions-Skalen belegt werden kann. Gehen die depressiven Symptome aber nicht vollständig, zurück, gehe es diesen Patienten zwar besser, "die verbleibende Symptomatik schränkt aber die Lebensqualität ein", sagte Professor Wolfgang Schreiber vom Bezirksklinikum Deggendorf-Main-kofen. Eine Restsymptomatik verdreifache das Rückfallrisiko, so Schreiber bei einer Veranstaltung des Unternehmens Wyeth in Hamburg.

Nach Studienergebnissen seien nur zwölf Prozent der Patienten ohne vollständige Remission über zehn Jahre krankheitsfrei, aber immerhin 34 Prozent nach vollständiger Genesung, so der Psychiater. Das Therapieziel Remission werde offenbar mit dual wirksamen Antidepressiva besser erreicht als mit reinen Serotonin (SSRI)- oder Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern, sagte Schreiber.

Er stellte dazu Ergebnisse einer Meta-Analyse von 31 kontrollierten Studien mit Venlafaxin (Trevilor®) vor, an der über 7000 Patienten mit Depressionen teilgenommen hatten. Venlafaxin wurde darin mit den SSRI Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin, Citalopram und Fluvoxamin sowie Placebo verglichen. Die Remissionsrate betrug für Venlafaxin 41 Prozent, für die SSRI 35 Prozent und für Placebo 24 Prozent.

Die Unterschiede waren signifikant. Die rezidivprophylaktische Wirkung von Venlafaxin wurde in einer weiteren Meta-analyse im Vergleich zu Trizyklika und Placebo geprüft. Darin war das SNRI wirksamer und zudem besser verträglich als die klassischen Antidepressiva, sagte Schreiber.

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