Krebs

Antikörper ist subkutan besser verträglich

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NEUHERBERG. Die Behandlung bei Tumoren mit multispezifischen Antikörpern ist wesentlich besser verträglich, wenn diese unter die Haut statt, wie bisher üblich, ins Blut gegeben werden. Das fanden Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München (HMGU) in Kooperation mit der Biotech-Firma Trion Research im Tiermodell heraus (Mol Cancer Ther. 2015; online 10 Juni).

Ihre Ergebnisse könnten unter anderem die Dauer von Klinikaufenthalten deutlich verkürzen, teilt das HMGU mit. In der Regel werden Antitumor-Antikörper dem Patienten intravenös verabreicht. Dies geschieht meist über mehrere Stunden, da ansonsten eine zu schnelle Aktivierung des Immunsystems zu erheblichen Nebenwirkungen führen kann.

Die Forschergruppe um Professor Ralph Mocikat vom Institut für Molekulare Immunologie (IMI), Helmholtz Zentrum München, erprobte daher subkutane Injektionen. Die Wissenschaftler verwendeten trifunktionale Antikörper, eine Unterklasse der multispezifischen Antikörper.

Konkret testeten sie einen Antikörper, der von der Trion Research GmbH zur Bekämpfung von Melanomzellen entwickelt wurde, heißt es in der Mitteilung. "Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse aus dem Tiermodell, dass die Gabe von trifunktionalen Antikörpern subkutan deutlich vorteilhafter ist als die intravenöse Standardtherapie", wird Erstautorin Nina Deppisch in der Mitteilung zitiert.

"Zwar ist die Bioverfügbarkeit, also die Wirkstoffdosis im Kreislauf, geringer - dafür wird der Antikörper aber besser vertragen - bei unverminderter Wirksamkeit gegen den Tumor." Die Forscher gehen davon aus, dass die gute Verträglichkeit dadurch zustande kommt, dass der unter die Haut gebrachte Antikörper wie aus einem Depot langsam und gleichmäßig in den Körper abgegeben wird.

"Das bestätigen auch von uns erfasste Entzündungswerte wie etwa die Spiegel bestimmter Zytokine", so Deppisch. (eb)

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