Asthma und allergische Rhinitis haben viel gemeinsam

BERLIN (urm). Bis zu 80 Prozent aller Asthmatiker haben zugleich auch Symptome einer allergischen Rhinitis. Wird gegen diese nicht adäquat therapeutisch vorgegangen, beeinträchtigt dies die Wirksamkeit der Asthmatherapie ganz erheblich, sagt Professor J. Christian Virchow aus Rostock.

Veröffentlicht:

Zu Unrecht werde allergische Rhinitis auch in Deutschland häufig immer noch als Bagatellkrankheit eingestuft, sagte Virchow bei einer Veranstaltung des Unternehmens MSD in Berlin.

Patienten mit allergischer Rhinitis hätten nicht nur häufig einen hohen Leidensdruck, sondern bei ihnen sei außerdem das Risiko, in der Folge an Asthma bronchiale zu erkranken, deutlich erhöht. Eine solche Entwicklung  - als Etagenwechsel bezeichnet - zu verhindern, ist daher ein wichtiges Therapieziel bei Patienten mit allergischer Rhinitis.

Problematisch ist nach Ansicht des Essener Allgemeinmediziners Dr. Thomas Hausen, daß viele Rhinitis-Patienten inzwischen gar keinen Arzt mehr aufsuchen. Schuld an dieser Entwicklung sei außer der Einführung der Praxisgebühr die Tatsache, daß rezeptfreie Medikamente - darunter viele Antihistaminika - nicht mehr von der GKV bezahlt werden. Dies leiste einer unkontrollierten Selbstmedikation mit dem Risiko einer weiteren Krankheitsprogression Vorschub.

Gegen viele pathophysiologische Gemeinsamkeiten zwischen allergischer Rhinitis und Asthma bronchiale - etwa gegen die tragende Bedeutung von Leukotrienen als Entzündungsmediatoren - kann mit Leukotrien-Antagonisten wie Montelukast (Singulair®) wirksam vorgegangen werden.

Mit dem oral verabreichten Antileukotrien schlägt man gewissermaßen zwei Fliegen mit einer Klappe: Sowohl Symptome der allergischen Rhinitis als auch die eines Asthma bronchiale werden effektiv verringert. Dies belegen außer den Ergebnissen von klinischen Studien auch einige Fallkasuistiken.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Injektionen an der Wirbelsäule

Bloß nicht spritzen bei Rückenschmerzen?

Globale Leitlinie

Herzinsuffizienz: Hat die HFmrEF bald ausgedient?

Lesetipps
Ein Arbeiter bekleidet mit einer Warnweste steht in einem Lagerraum und hält sich den unten Rücken.

© ljubaphoto / Getty Images / iStock

Biopsychosoziales Schmerzmodell

Chronische Rückenschmerzen: Warum eine Behandlung multimodal sein muss