Aufklärung hilft Kindern psychisch kranker Eltern

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BERLIN (gvg). Wenn in einer Familie ein Elternteil psychisch krank ist, dann ist für die Kinder das Risiko, ebenfalls psychisch auffällig zu werden, stark erhöht. Werden die Kinder über die Erkrankung der Eltern aufgeklärt und haben sie eine feste Bezugsperson, dann ist die psychische Entwicklung meist normal.

Etwa jedes zehnte Kind von psychisch kranken Eltern wird selbst psychisch krank, sagte der Kinder- und Jugendpsychiater Professor Helmut Remschmidt auf dem Weltkongreß für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Berlin. Wenn es aber gelinge, den Kindern trotz der Schwierigkeiten der Eltern ein stabiles soziales Umfeld zu bieten, entwickeln sie sich meist völlig normal.

Entscheidend sei es, die Kinder über die Erkrankung der Eltern aufzuklären. Vor allem Schizophrenie-Episoden und Zwangstörungen der Eltern seien für Kinder sehr schwer einzuordnen, weil sie der eigenen Erfahrungswelt sehr fremd sind. Mit depressiven Episoden ihrer Eltern könnten Kinder dagegen in der Regel besser umgehen, weil die Kinder das Gefühl der Traurigkeit selbst kennen, sagte Remschmidt.

Wichtig sei zudem eine feste Bezugsperson, die für die Kinder auch dann da ist, wenn die Eltern eine schwere Krankheitsepisode haben oder gar in eine Klinik müssen.

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