Bei Dyspepsie wird "Test and Treat" empfohlen

KÖLN (grue). Patienten mit dyspeptischen Magenbeschwerden sollten auf eine Infektion mit Helicobacter pylori getestet werden und bei Nachweis der Keime eine Eradikationstherapie erhalten. Diese "Test and Treat"-Strategie wird jetzt bis zum Alter von 50 Jahren empfohlen.

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Bisher wird diese Vorgehensweise nur für unter 45jährige Dyspepsie-Patienten empfohlen, vorausgesetzt, daß kein Verdacht auf Magenkrebs besteht. Die neue, jetzt erweiterte Empfehlung findet sich in den Maastricht-Konsensus-Leitlinien zur Diagnose und Therapie bei H.-pylori-Infektion, die voraussichtlich Ende des Jahres veröffentlicht werden.

Vorab stellte Professor Peter Malfertheiner von der Universitätsklinik in Magdeburg das Papier beim Gastroenterologen-Kongreß in Köln zur Diskussion. "Die Empfehlungen sind evidenzbasiert und berücksichtigen im Hinblick auf die antibiotische Therapie die aktuelle Resistenzlage in Europa", sagte Malfertheiner bei einer Veranstaltung von Altana und Abbott.

Patienten mit H.-pylori-Infektion werden demnach - wie gehabt - mit einer Dreifach-Kombination aus Protonenpumpenhemmer (PPI), Clarithromycin und entweder Amoxicillin oder Metronidazol behandelt. Dieses Schema wird empfohlen, solange die Resistenzrate gegen Clarithromycin unter 20 Prozent und die gegen Metronidazol unter 40 Prozent liegt.

"In Deutschland erfüllen wir nach wie vor diese Kriterien", sagte Malfertheiner. Er favorisiere die Tripletherapie mit PPI, Clarithromycin plus Amoxicillin für sieben Tage. Eine längere Therapie sei nur unwesentlich effektiver, dafür aber teurer. "Die einwöchige Therapie setzt allerdings voraus, daß die Tabletten auch wirklich jeden Tag eingenommen werden", so Malfertheiner.

Dann liegen die Eradikationsraten bei 92 Prozent, und weitere Therapien mit vorheriger Resistenztestung erübrigen sich. Besonders anwenderfreundlich sind Kombinationspackungen mit Tagesblistern: ZacPac® enthält in jedem Blister die Arzneien Pantoprazol, Clarithromycin und Amoxicillin für einen Therapietag.

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