Bei Fettstoffwechselstörungen gibt es jetzt eine neue Arznei

BERLIN (gvg). Ab Montag gibt es für Ärzte in Deutschland eine neue Therapieoption bei Störungen des Fett- und Cholesterinstoffwechsels. Das Präparat Niaspan® mit Nikotinsäure erhöht die Serumkonzentration von HDL und senkt die Triglyzeridwerte.

Veröffentlicht:

"In Studien konnte gezeigt werden, daß wir durch die Therapie mit Nikotinsäure-Präparaten eine Erhöhung des HDL-Gehalts im Blut um bis zu 35 Prozent erreichen und die Rate kardiovaskulärer Ereignisse um bis zu 27 Prozent senken", sagte Professor Elisabeth Steinhagen-Thiessen vom Stoffwechsel-Centrum der Charité Berlin. Mit dem neuen Medikament werde zudem der LDL-Wert gesenkt und der Triglyzeridwert im Schnitt um 25 Prozent reduziert.

Das Medikament enthält den Wirkstoff Nikotinsäure in Retard-Form, so Steinhagen-Thiessen auf der Einführungsveranstaltung von Merck in Berlin. Das Unternehmen vertreibt das Nikotinsäure-Präparat in Europa. Zugelassen ist die Arznei zur Regulation des Fettstoffwechsels in Kombination mit Statinen und in Ergänzung zu einer Umstellung der Ernährung. Das Präparat eignet sich aber auch zur Monotherapie für Patienten, die Statine nicht vertragen.

Steinhagen-Thiessen plädierte dafür, beim kardiovaskulären Risikomanagement von der Fixierung auf das LDL wegzukommen und das HDL und die Triglyceride bei der Risikoeinschätzung stärker zu berücksichtigen. Vor allem für Patienten mit KHK sowie für Menschen mit mehreren kardiovaskulären Risikofaktoren sei der Nutzen eines HDL-Werts, der über 40 mg/dl liege, klar erwiesen.

Die neue Arznei wird als Tablette mit 375, 500, 750 und 1000 mg Wirkstoff angeboten. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 1000 bis 2000 mg, und sollte von den Patienten einmal täglich abends eingenommen werden. Die Tagesbehandlungskosten liegen für diese Dosierung bei unter einem Euro.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Pflanzlich und unverarbeitet

Metaanalyse: Nachhaltige Ernährung senkt auch das Krebsrisiko

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus