Kommentar

Beschleunigte Genomforschung

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Die Entwicklung einer vorläufigen Karte des Human-Genoms vor zehn Jahren - und die komplette Entschlüsselung wenige Jahre später - waren der Startschuss für eine rasante Entwicklung, nicht zuletzt in der Geschwindigkeit, mit der sich alle Buchstaben eines Genoms lesen lassen. Wofür damals fast zehn Jahre benötigt wurden, brauchen heute Hochleistungsmaschinen nur noch einen Tag.

Klar ist: Die Genom-Entschlüsselung hat die Medizin weit vorangebracht, vor allem die personalisierte Medizin: Gentests helfen bei der Entscheidung für eine bestimmte Therapie. Bei Darmkrebspatienten etwa, deren KRAS-Gen mutiert ist, schlägt die Arznei Cetuximab nicht an. Damit lässt sich das Präparat nach einem Gentest ganz gezielt nutzen.

Jüngstes Beispiel dafür, welch weiterer Nutzen sich aus den Genom-Daten ziehen lässt: die Entdeckung krankheitsrelevanter Gene, etwa des Gens IDH1, das an der Entstehung von Gliomen beteiligt ist. Patienten, deren IDH1-Gen mutiert ist, haben offenbar eine bessere Prognose als Patienten ohne Mutation in diesem Gen.

Die Genom-Entschlüsselung hat eine neue Ära der molekularen Medizin eingeläutet. Die Entwicklung in der nächsten Dekade wird wohl noch rascher sein als in der vergangenen.

Lesen Sie dazu auch: Pioniere ziehen Bilanz: Was brachten 10 Jahre Genomforschung?

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