Bewegung hilft Lungenkranken aus der Atemnot

PFRONTEN-RIED (ddp.vwd). Noch vor einigen Jahren wurde Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit körperliche Schonung verordnet. Neue Forschungen haben jedoch ergeben, daß selbst Patienten, deren Lunge nach jahrelangem Tabakkonsum dauerhaft geschädigt ist, von einer speziellen Trainingstherapie profitieren.

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Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin. "Körperliches Training stärkt die Muskeln und baut Atemnot vor", sagt Dr. Konrad Schultz, Chefarzt der Rehabilitationsklinik Allgäu für Atemwegs- und Lungenerkrankungen in Pfronten-Ried.

Regelmäßiger Lungensport könne die Lungenfunktionsmesswerte bei den meisten Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) nicht wesentlich verbessern.

    Körpertraining lohnt auch bei Schwerkranken.
   

Allerdings nehmen Mobilität, Belastbarkeit, Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen nach Angaben des Pneumologen spürbar zu, und das sei für die betreffenden Patienten entscheidend. Früher habe man den COPD-Patienten eher zu körperlicher Schonung geraten, doch mittlerweile wisse man aufgrund neuer Forschungsergebnisse, daß COPD-Kranke, die regelmäßig an einem kombinierten Ausdauer- und Krafttraining teilnehmen, sehr viel gestärkter in den Alltag gehen, betonte Schultz.

Mit der Traniningstherapie soll ein Teufelskreis durchbrochen werden: Dieser beginnt mit der Angst vor der bei körperlicher Anstrengung einsetzenden Atemnot und führt schließlich aufgrund des Vermeidens solcher Situationen zu einer mangelnden Beanspruchung und zum Abbau von Muskeln.

Angeboten werden solche Trainingsprogramme in den darauf spezialisierten Rehabilitationskliniken und in einigen größeren Städten auch in ambulanten Rehabilitationsprogrammen.

Weitere Informationen zu COPD und Lungensport gibt es im Informationsportal www.lungenaerzte-im-netz.de, den Link "Rehabilitation" wählen.

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