INTERVIEW

"Der Steroidansatz ist nicht tot"

Der Neurologe Professor Hans Christoph Diener aus Essen setzt auch weiterhin auf Steroide beim Analgetika-Entzug.

Veröffentlicht:

Ärzte Zeitung: Herr Professor Diener, ist der Kortisonansatz zur Entzugsbehandlung bei Medikamenten-induziertem Kopfschmerz jetzt tot?

Diener: Nein, wir haben eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie gemacht, die demnächst in der Zeitschrift "Cephalalgia" erscheint. Darin war Prednison wirksam.

Ärzte Zeitung: Wie behandeln Sie jetzt Kopfschmerz-Patienten mit Medikamenten-Übergebrauch?

Diener: Wie bisher. Bei Abusus von Triptanen, Ergotamin oder Analgetika erfolgt der ambulante Entzug oder die Entzugsbehandlung in der Tagesklinik unter Kortisonschutz. Bei zusätzlichem Abusus von Tranquilizern oder Opioiden sollte der Medikamentenentzug stationär vorgenommen werden.

Ärzte Zeitung: Was empfehlen Sie Patienten, die die Entzugsbehandlung nicht durchhalten?

Diener: Diese Patienten sollten sich stationär in der Neurologie entziehen lassen. (ner)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter