Deutlich weniger Off-Phasen mit Apomorphin-Infusion

MANNHEIM (djb). Bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson kann eine subkutane Apomorphin-Dauerinfusion die Off-Phasen um mehr als die Hälfte reduzieren. Auch Dyskinesien werden weniger.

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Wann kann eine Therapie-Umstellung auf eine Dauerinfusion mit dem Dopamin-Agonisten Apomorphin (APO-go®) erfolgen? Wenn Patienten trotz Anpassung der oralen Medikation oder einer intermittierenden subkutanen Apomorphin-Therapie mehr als fünf Off-Phasen am Tag haben und zudem ausgeprägte Dyskinesien auftreten. Darauf hat Privatdozentin Regina Katzenschlager aus Wien hingewiesen.

Die kontinuierliche Therapie mit 80 bis 100 mg Apomorphin täglich über 12 bis 16 Stunden erzeugt im Gegensatz zur Einzelinjektion oder oralen Medikation gleichmäßigere Blutspiegel, sagte die Neurologin auf einem Symposium von Cephalon in Mannheim. Mit der Pumpentherapie werden nicht nur die Off-Phasen deutlich reduziert, sondern es bilden sich auch Dyskinesien zurück. Das gelte besonders dann, wenn es gelingt, die orale Therapie schrittweise ganz abzusetzen.

Die Kollegin nannte eine Studie mit 19 Parkinson-Patienten, die Fluktuationen und behindernde Dyskinesien hatten. Sie wurden auf eine Apomorphin-Monotherapie tagsüber und orale Medikamente morgens und abends umgestellt. Die Behandlung dauerte 52 Monate. Dabei ließ sich die tägliche L-Dopa-Dosis im Schnitt von 759 mg auf 152 mg pro Tag vermindern. Die Off-Zeiten nahmen von 35 auf 10 Prozent des wachen Tages ab. Dies entspricht einer Verminderung der Off-Zeit um 72 Prozent. Die Dauer der Dyskinesien nahm um 85 Prozent ab.

Die Apomorphin-Dauerinfusion sei eine den Patienten wenig belastende Alternative zur Operation. Damit lasse sich die Implantation eines Hirnschrittmachers oft hinauszögern, sagte Frau Katzenschlager.

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