Diabetiker profitieren von Ca-Antagonisten

GAINESVILLE (ner). Ob Hochdruck-Patienten mit KHK eine Betablokker-basierte Behandlung erhalten oder eine Therapie mit dem Kalziumantagonisten Verapamil in Retard-Form plus jeweils einem ACE-Hemmer: die Prognose ist ähnlich. Bei Diabetikern sollte die Entscheidung eher zugunsten der Kombination retardierter Ca-Antagonist plus ACE-Hemmer ausfallen.

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Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Vergleichsstudie INVEST (International Verapamil Trandolapril Study), die kürzlich publiziert worden ist (JAMA 290, 2003, 2805).

Zur Erinnerung: Insgesamt waren fast 22 600 Patienten im Alter von mehr als 50 Jahren mit einer von zwei Therapien behandelt worden, berichten Professor Carl J. Pepine vom University of Florida College of Medicine in Gainesville und seine Kollegen.

Entweder bekamen die Patienten zunächst den Betablocker Atenolol. Er konnte später mit einem Thiazid sowie dem ACE-Hemmer Trandolapril kombiniert werden. Oder die Kardiologen verabreichten zunächst Verapamil retard, das bei Bedarf primär durch Trandolapril ergänzt wurde.

Zum Erreichen der Blutdruck-Ziele von weniger als 140 zu 90 mmHg sowie bei Diabetikern von weniger als 130 zu 85 mmHg war meistens eine Kombination nötig. 64 und 65 Prozent der Patienten erreichten die systolischen und jeweils 88 Prozent die diastolischen Zielwerte. Innerhalb von durchschnittlich zwei Jahren bekamen etwa jeweils etwa zehn Prozent der Studienteilnehmer in beiden Gruppen einen Schlaganfall, einen nichttödlichen Herzinfarkt oder sie starben.

Die Kombination von retardiertem Verapamil und Trandolapril (in Deutschland vom Unternehmen Abbott als Tarka® auf dem Markt) führte zu weniger Diabetes-Komplikationen als die Vergleichstherapie. Zudem traten mit sieben Prozent signifikant weniger Diabetes-Neuerkrankungen auf als in der Betablocker-Gruppe (8,2 Prozent).

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