KOMMENTAR

Die Menschheit braucht keine Klone

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Angeblich haben US-Forscher es geschafft, aus Hautzellen durch Klonen menschliche Embryonen zu erzeugen. Bevor die Embryonen für genetische Analysen im Alter von knapp einer Woche zerstört worden sind, hatten sie jenes Stadium erreicht, in dem bereits Zellen angelegt waren, aus denen sich ein Mensch entwickelt, und jene Zellen, die der Ernährung des Embryos dienen. Solch ein Gebilde, eine Blastozyste, bezeichnen manche als Zellhaufen, an dem bedenkenlos geforscht werden könne. Für andere steckt in ihm mindestens das Potenzial, ein Mensch zu werden, was Grund genug sei, ihn nicht zu Forschungszwecken herzustellen.

So lange geklonte Embryonen nicht ausgetragen werden, wird es nie einen Beweis dafür geben, ob sie sich zu Menschen entwickeln. Allein diese Unsicherheit sollte Grund genug sein, vom Klonen menschlicher Embryonen zu Forschungszwecken - schon gar vom Klonen zu Reproduktionszwecken - Abstand zu nehmen.

Zumal es durchaus Alternativen geben wird, an denen schon jetzt geforscht werden kann, seien es adulte Stammzellen, sei es die Möglichkeit, bereits mit wenigen Signalmolekülen die Entwicklungsuhr differenzierter Zellen, etwa aus der Haut, fast auf Null zurückzudrehen. Vor kurzem konnten daraus schon jetzt Zellen entwickelt werden, die humanen embryonalen Stammzellen sehr ähnlich sind. Die Menschheit braucht keine Klone - nicht für die Forschung und schon gar nicht für die Reproduktion.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Eizellen gesunder Frauen und eine neue Technik brachten möglicherweise Klonerfolg

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weitgehend normale motorische Entwickung

Präsymptomatische Therapie könnte spinale Muskelatrophie verhindern

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job