Ebola-Krise

Ebola-Patient in den USA ist tot

Ein mit Ebola infizierter Arzt, der am Wochenende von Sierra Leone in ein Krankenhaus in die USA gebracht worden war, ist gestorben. Aus Angst vor einem umfassenden Ebola-Ausbruch verschärfen die US-Behörden die Kontrollen am Flughafen.

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WASHINGTON / FRANKFURT/MAIN. Aus Angst vor einem umfassenden Ebola-Ausbruch in den USA werden nun auch Flugreisende aus dem westafrikanischen Mali untersucht. Das US-Heimatschutzministerium unternahm diesen Schritt nach eigenen Angaben auf Empfehlung der Seuchenbehörde CDC.

Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, nachdem in Mali mehrere Ebola-Fälle bestätigt worden waren. Täglich reisen etwa 15 bis 20 Menschen von Mali in die USA, eine direkte Flugverbindung gibt es allerdings nicht. Die USA lassen bereits Reisende aus den am stärksten betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea untersuchen und bitten diese darum, 21 Tage lang auf erhöhte Temperaturen und andere Symptome zu achten.

Ein in die USA ausgeflogener Ebola-Patient ist tot. Der Arzt starb am frühen Montagmorgen in Nebraska, wie das Krankenhaus bestätigte. Der 44 Jahre alte Arzt war zwei Tage vorher in das Krankenhaus gebracht worden, in dem schon zwei Ebolakranke erfolgreich behandelt worden waren. Bei ihm war die Krankheit aber schon deutlich weiter fortgeschritten.

Der mit einer US-Bürgerin verheiratete Mann hatte in einer Klinik in Freetown in Sierra Leone gearbeitet und war nach Erkrankung am Samstag nach Nebraska geflogen worden.

Lufthansa baut Jet zu Ebola-Station um

Unterdessen baut die Lufthansa einen ihrer Langstreckenjets zu einer fliegenden Ebola-Station um. Seit Montag wird der Airbus A 340 mit dem Namen "Villingen-Schwenningen" bei der Lufthansa-Technik in Hamburg mit dem erforderlichen Equipment ausgestattet, wie ein Sprecher der Airline in Frankfurt bestätigte.

Laut einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" sollen in das Flugzeug drei hermetisch abgeschirmte Isolationszelte eingebaut werden, in denen Infizierte nicht nur transportiert, sondern auch während des Fluges behandelt werden können.

Auftraggeber ist die Bundesregierung, um damit die Sicherheit deutscher Helfer in den westafrikanischen Ebola-Gebieten zu garantieren und sie im Infektionsfall schnell ausfliegen zu können. Die sogenannten Isolatoren sollen über ein eigenes Abluftsystem verfügen.

Das Langstrecken-Flugzeug mit der Kennung D-AIGZ soll bereits Ende November für die Seucheneinsätze in Westafrika zur Verfügung stehen. Zu den Kosten machte Lufthansa keine Angaben, sondern verwies auf das Auswärtige Amt. Laut "Spiegel" sind auch das Robert Koch-Institut und Spezialfirmen an dem Umbau beteiligt. Der Jet soll auch anderen Nationen bei Notrufen zur Verfügung gestellt werden. Die Lufthansa sucht bereits nach Freiwilligen für die Crews.

Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen den Kampf gegen die Ebola-Seuche verstärken. In einer Erklärung auf dem Gipfel im australischen Brisbane blieben sie am Wochenende allerdings unverbindlich: "Die G20-Mitglieder sind entschlossen, alles Notwendige zu tun, um sicherzustellen, dass die internationalen Bemühungen den Ausbruch beenden können."

Auch wollten sie bei der Bewältigung der mittelfristigen wirtschaftlichen und humanitären Kosten helfen. Hilfsorganisationen reagierten enttäuscht auf die Erklärung, da konkrete Zusagen fehlten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich inzwischen mehr als 14.400 Menschen bei der Epidemie in Westafrika angesteckt.

Keine neuen Ebola-Fälle in Kongo seit Anfang Oktober

Unterdessen hat sich die Demokratische Republik Kongo für Ebola-frei erklärt. Der dreimonatige Ausbruch der Epidemie habe mindestens 49 Menschen das Leben gekostet, erklärte die Regierung. Seit dem 4. Oktober seien aber keine neuen Fälle mehr registriert worden, sagte Gesundheitsminister Felix Kabange Numbi.

Er warnte jedoch: "Das Ende der Epidemie bedeutet nicht, dass wir vollständig außer Gefahr sind." Wie jedes andere Land werde auch die Demokratische Republik Kongo weiter von Ebola bedroht.

Am 24. August hatte die Regierung in Kigali Infektionen mit Ebola gemeldet. Der Ausbruch war aber unabhängig von dem, der in Westafrika bereits mehr als 5000 Menschen das Leben gekostet hat. Vergangene Woche hatte Liberia den wegen der Ebola-Krise ausgerufenen Notstand für beendet erklärt.  (dpa)

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