Elektronische Nase kann Hautkrebs erschnüffeln

PHILADELPHIA (wsa). Die Haut von Patienten mit Tumoren dieses Organs hat offenbar ein charakteristisches Geruchsprofil. Nach Ansicht von US-Forschern soll sich dieses Profil für einen Krebs-Schnelltest eignen.

Veröffentlicht:
Abnahme einer Geruchsprobe vom Unterarm eines Probanden.

Abnahme einer Geruchsprobe vom Unterarm eines Probanden.

© Foto: American Chemical Society

Über erste Ergebnisse für eine Schnelldiagnose, die ohne aufwändige Gewebeproben auskommen könnte, berichteten die US-Forscher auf der 236. Jahrestagung der American Chemical Society in Philadelphia. "Wir fanden über tumorösen Stellen ein anderes Profil an chemischen Substanzen als über gesunder Haut", sagt Dr. Michelle Gallagher vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia.

Mit ihren Kollegen sammelte die Chemikerin Geruchsproben von je elf gesunden Menschen und Hautkrebspatienten mit Basalzellkarzinomen. Zwar dünsteten beide Gruppen die gleichen flüchtigen Stoffe aus.

Doch das Verhältnis dieser Substanzen unterschied sich deutlich zwischen Gesunden und Erkrankten. Die in einem Glas aufgefangenen Gerüche analysierten sie mit einem Gaschromatografen und einem Massenspektrometer. Anhand des Messergebnisses identifizierten sie fehlerfrei die Hautkrebspatienten.

Das Einfangen von Körpergerüchen wäre für die Patienten viel angenehmer als eine histologische Untersuchung. Für einen künftigen Praxiseinsatz denkt Gallagher darüber nach, wie elektronische Nasen für den Nachweis von Hautkrebs-Gerüchen genutzt werden könnten.

Solche "E-Nasen" ließen sich in ein einfaches Handgerät einbauen, dass der Arzt nur noch über die Haut eines Patienten gleiten lassen müsste.

Wann dieser Schritt gelingt und ob die Empfindlichkeit dann auch groß genug ist, können die Forscher noch nicht sagen. Auf alle Fälle wollen sie sich ein Patent auf die Geruchsdiagnose sichern. Deshalb verrieten sie auf der Tagung nicht, welche Geruchsstoffe für den Nachweis am besten geeignet sein könnten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Maternale und neonatale Komplikationen

Frühe Melanome bilden wohl kein erhöhtes Risiko für Schwangere

Randomisierter Vergleich

Bei inoperabler Lentigo maligna: Imiquimod oder Strahlentherapie?

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Symptome, Ursachen und Therapie

© Evgeniya Markina | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Trockene Augen

Symptome, Ursachen und Therapie

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Arzneimittelbasierte Wundsalben

© AndreyPopov | iStock

Optimale Wundheilung

Arzneimittelbasierte Wundsalben

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

© supawat bursuk | iStock

Übergewicht bei Kindern

Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
Abb. 1: Weniger als 50% der Systemtherapie-geeigneten Patientinnen und Patienten werden auch eine Systemtherapie beginnen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Atopische Dermatitis

Optimale Krankheitskontrolle mit der richtigen Behandlung für höhere Patientenzufriedenheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH und Co. KG, Wiesbaden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können